Eigentlich sollte hier mein Vater auf dem Flughafen sitzen und auf den Abflug nach Paris warten. Er hat jahrelang alles, was rund um die Concorde-Luftpost zu bekommen war, gesammelt. Der Flug mit der Concorde sollte für ihn die Erfüllung eines Traums werden. Leider hatte mein Vater einen Monat zuvor eine sehr schwere Operation und konnte den Flug nicht antreten. Ich war sozusagen sein Vertreter.

Gemeinsam mit meiner Frau und ihren Eltern saß ich im Cafe des Flughafens und wartete auf den Abflug. Wir hatten einen tollen Blick auf die Rollbahn. War aber nicht viel los. Meine Frau lästerte bereits, ob hier nur Agrarflieger unterwegs seien. Mein Flugzeug nach Paris war dann auch nicht gerade viel üppiger.

Da der Empfang im Hilton am Sonntag, den 7.11., schon recht zeitig eingeplant war, hatte ich beschlossen, einen Tag früher anzureisen. Das einzige Problem in dieser Flughafengegend(einöde) in Paris war: noch spätabends bei der Nahrungssuche gut und günstig erfolgreich zu sein. Ohne dem dicken Verpflegungsbeutel meiner Frau mit Cola-Wodka, Brötchen und Fleischpflanzeln hätte ich Frust geschoben.


Unterlagen vom Büro Air Loisirs - dem Veranstalter
 
 

 

   
   

Für einen Sammler wie meinen Vater war natürlich eins der wichtigsten Punkte: ein eigener geflogener Beleg. Meine Frau hatte dafür stundenlang vor dem Computer gesessen, um den Umschlag zu gestalten. Mein Auftrag war nun, unbedingt die Unterschriften der Piloten zu erhalten. Hier sind sie schon zu sehen, vom Piloten Monsieur Chillaud und vom Co-Piloten Monsieur Marcot.

Der Beleg zeigt einen "besonderen Flug"... mit einigen ausgewählten Berühmtheiten. Den einzigen, den Sie vielleicht nicht auf Anhieb erkennen... vorn ganz rechts sitzt mein Vater. Wenn Sie sich das Bild genauer anschauen möchten, um besser die Passagiere erraten zu können, dann klicken Sie einfach auf das Bild. Die größere Ansicht wird aber etwas länger zum Laden brauchen. Dort kann man sich dann mit dem Mousezeiger über den Gesichtern die Namen der Personen anzeigen lassen.

unser geflogener Beleg - Vorderseite
 
 
   

Auf der Rückseite unseres Beleges ist noch die Flugroute aufgedruckt. Wenn Sie diese interessiert, können Sie auch hier auf das Bild klicken, um eine größere Ansicht zu erhalten.


Von diesem geflogenen Beleg existieren insgesamt 30 Exemplare. Momentan verfügen wir noch über 10 Stück. Wenn Sie an einem Tausch mit anderen Concorde-Belegen interessiert sind, dann schicken Sie uns bitte eine Mail.

unser geflogener Beleg - Rückseite
 
 
   

Der unten gezeigte Beleg wurde von dem Veranstalter Air Loisirs Services speziell für diesen Flug
angefertigt. Wir erhielten ihn zu Beginn unseres Fluges... leider jeder nur ein Exemplar.

geflogener Beleg - ein Geschenk von Air Loisirs Services
 
 

 

   
   

Sonntag war nix mit langem Ausschlafen. Schon 9.00 Uhr war der Empfang im Hilton Hotel am Flughafen Charles de Gaulle. Trotz Behinderung durch Videokamera, Fotoapparat, Objektiven und Sprachunkenntnis schaffte ich es locker zum Büfett, welches typisch französisch, mit Croissant, leckeren Mehlspeisen und gutem Cafe ausgestattet war. Ausnahmsweise hatte ich mal Glück mit meiner Sprachunkenntnis... das war nämlich der Grund dafür, das mir eine nette, hübsche Französin persönlich zur Übersetzung zur Seite gestellt wurde. Klasse!

Einladungsschein für den Empfang im Hilton Hotel
 
 

 

   
   

Nun begann der weiterbildende Teil des heutigen Tages. Damit jeder etwas vom Unterricht hatte, wurden wir in Gruppen aufgeteilt. Das Museum - musee de l'air et de l'espace - befindet sich auf dem alten Flughafengelände Le Bourget.


die Museumshallen von außen
 
 
   

In den Hallen des Museums findet sich eine gut sortierte Sammlung von Fluggeräten (Flugzeugen???), die von der Todesmutigkeit ihrer Piloten zeugt... und der Sehnsucht zu fliegen! Mich beruhigt der Gedanke, das die Concorde schon lange aus ihrer Probezeit raus ist.


das Museum von innen
 
 
   

Das Versuchsstadium der Concorde - die Concorde 001 - ist in einer separaten Halle ausgestellt. Das mal Millionen Augen an ihr hingen, ist dem - nun stillen - Ausstellungsstück kaum noch anzusehen.


die Concorde 001
 
 
   

Dieses Stück gehört zwar nicht zum Thema, stand aber bei unserer Tour durch das Museum im Weg... die Ariane-Rakete.


das Museumsaußengelände
 
 

 

   
   

Nach der Lauferei war eine Stärkung dringenst nötig. Wir fuhren wieder zurück zum Hotel Hilton. Passend zur Veranstaltung dinnierten wir im Saal "Concorde". Das Drei-Gänge-Menü war hervorragend. Hier kümmerten sich dann auch mehrere ältere Damen rührend um mich.


Das Mittagessen im Hilton
 
 

 

   
   

Der Veranstalter Air Loisirs Services brauchte schon ganz spezielle Connections, um uns im Bus über das Flughafengelände Charles de Gaulle spazierenfahren zu können. Unser Weg führte uns auch zu der für unseren Flug bereitgestellten Concorde. Als wir um das Heck einer Boeing bogen, war ich echt überrascht... neben der Boeing wirkte die Concorde wie ein kleines Vögelchen. ...wo hängt hier der Schuhlöffel zum Einsteigen?


Fahrt mit dem Bus über das Flughafengelände
 
 
   

Ich habe bei der Rundfahrt zwar nicht viel der französischen Erklärungen verstanden, aber hier übersetzte man mir: "...der Architekt hat dieses Gebäude einem Käse nachempfunden!" Was hat Käse eigentlich mit Fliegen zu tun?


Fahrt mit dem Bus über das Flughafengelände
 
 

 

   
   

Bis zum Abflug blieb uns noch etwas Zeit. Als Concorde Fluggäste, konnten wir uns selbstverständlich in der VIP-Launge der Air France breit machen. Bei der Gelegenheit erhielten wir nun auch unsere Bordkarten. Ich hatte das Glück, einen Platz schon in der dritten Reihe zu bekommen.

Bordkarte
 
 

 

   
   

Als Touristen brauchten wir vor dem Abflug natürlich auch noch genügend Zeit, um das Filmaterial zu füllen. Also heute mal nicht wie sonst beim Fliegen... schnell rein und weg. Dieses Foto ist etwas geschummelt. Es wurde aus zwei Bildern zusammengesetzt - aber dafür sieht man die Concorde in voller Länge.


vor der Concorde
 
 
   

Hier stehe ich auf verbotenem Posten. Man darf die gelbe Linie nicht überschreiten... aber woher sollte ich das denn wissen? Zumal ich in Paris aufgrund der Sprache eh nicht alles verstand. Die energische Anweisung des Sicherheitspersonals wieder hinter die Linie zu treten, habe ich dann allerdings doch sofort deuten können. Für ein Foto unten durch hat es doch noch gerade so gereicht.

vor der Concorde
 
 
   

Bis es dann losging wurde es schon langsam dunkel. Aber das Motto des Fluges war ja auch: "LE MUR DU SON EN CONCORDE".


vor der Concorde
 
 

 

   
   

Hier mal ein Vergleich zwischen Boeing 747 und Concorde. Der Unterschied des Querschnitts wirkt extrem und ist auch in Wirklichkeit so. Man hat beim Sitzen in der Breite nicht viel Platz, dafür ist aber die Beinfreiheit nach vorn sehr gut. Aber die Concorde ist eh so schnell... da muß man ja nie lange sitzen.

das Größenverhältnis Boeing 747 und Concorde
 
 
   

Wie gesagt... ich saß schon in der dritten Reihe gangseitig und hatte einen tollen Blick ins Cockpit. Durchs Fenster sieht man eh kaum etwas, sie haben die Größe eines Untertellers.

Bei der Fahrt zum Rollfeld glaubte man eher, man säße in einer altertümlichen Kutsche mit Holzrädern die über Kopfsteinpflaster holpert. Uns rüttelte es also bis zur Startposition. Dann kurze Ruhe...

Was dann folgte hatte mit einer Kutsche überhaupt nix mehr zu tun... das absolute Gegenteil... und man muß es eigentlich selber erlebt haben. Die Triebwerke laufen hoch und tosen. Die gehaltene Kraft läßt alles spürbar zittern. Mit einem Mal bekommt die Kraft freien Lauf. Die extreme Beschleunigung preßt uns in die Sitze. Die Concorde hebt nach für mein Gespür relativ kurzer Zeit ab und wir bekommen eine Schräglage, als würden wir eine Achterbahn nach oben fahren.
Schawummm... Woschhhh...

So schräg gehts noch eine ganze Weile voran, so daß auch die Stewardessen und der Steward schwer mit dem Getränkewagen zu kämpfen hatten. Einer mußte vorn ziehen und der andere hinten schieben. Das hatte schon wieder etwas Lustiges.

"bin schon drin"
 
 
   

Hier die Bilder der sehr netten Flugbegleiter. Hinter der ersten Stewardess im blauen Kleid ist rechts daneben unter der roten noch eine blaue Anzeige zu erkennen. Auf dieser wird die aktuelle Geschwindigkeit eingeblendet... eben max. die zwei Mach.

die Flugbegleiter
 
 
   

Hier ein Foto dessen, was uns die Flugbegleiter leckeres servierten. Kein - Fast Food - kein Plastikbecher. Hier liegt alles noch auf dem Teller, was ich gleich mit der Geschwindigkeit einer Pistolenkugel, also 2 Mach, verzehren werde. Wie im Schlaraffenland gab es auch Champagne bis zum Abwinken.

Mahlzeit bei 2 Mach
 
 
   

Hier bin ich mal die drei Meter nach vorn gelaufen. Schon auf dem Weg zu den Piloten sind die Wände voller Knöpfe, Hebel und Schalter. Das da mal nicht jemand ausversehen dagegen kommt! Es wirkt etwa so, als ob die Technik, die eigentlich in einer großen Wohnung Platz haben sollte, in eine Besenkammer gestopft wurde. Da braucht man bestimmt dünne Finger.


ein Blick ins Cockpit
 
 

 

   
   

Da wo der Tag so schön begonnen hatte, sollte er auch zu Ende gehen. Nach dem Flug trafen sich alle im Hilton Hotel zu einem Sektempfang. Zuerst hielten die Piloten, hier im Bild, eine kurze Ansprache. Rechts sehen Sie den Piloten Monsieur Chillaud und links den Co-Piloten Monsieur Marcot. Danach war noch genügend Zeit für Autogramme und Gemeinschaftsfotos.


Piloten und Flugbegleiterin
 
 
   

Hier konnte nun auch ich die Gelegenheit nutzen, auf die in meinem Rucksack mitgereisten Belege die wichtigen Unterschriften der Piloten zu ergattern. Die beiden waren echt geduldig... es waren immerhin 30 Belege zu unterschreiben. Als ich die Unterschriften hatte fiel mir ein Stein vom Herzen. Erledigt...


hier mal der Pilot und ich
 
 

 

   
   


Ich habe diesen Tag sehr genossen, da er so völlig aus dem sonstigen Alltag herausfiel. Trotzdem mußte ich auch immer wieder an meinen Vater denken. Schade, daß er sich selber diese Freude nicht bereiten konnte.

Die Veranstaltung war von Air Loisirs Services hervorragend organisiert. Die Mitarbeiter des Büros waren fast rührend darum bemüht, das es allen gut ging und gefiel. (Es gehört in Deutschland zwar mittlerweile zum "guten Ton" der feinen Gesellschaft, sich bestechen zu lassen, ich Dussel mache jetzt aber hier diese Werbung völlig umsonst)

Diese Veranstaltung findet mehrmals im Jahr statt, und falls jemand Lust haben sollte, selber mal mit dem schnellsten Passagierflugzeug der Welt zu fliegen, dann kann er sich melden bei:

Air Loisirs
Services
Monsieur Michel Thorigny

24 RUE DES VIGNES
21600 OUGES
FRANCE
Tel.: 03 80 36 90 25
Fax: 03 80 36 90 89

die Flugbestätigung

 
 

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[aktualisiert am 29. April 2003] [designed by Katrin Redeker]