wurde durch das Kampfflugzeug F-100 Super Sabre zum ersten Mal im Geradeausflug Mach1 überschritten.

 

   
   
schaffte das Militärflugzeug Lockheed F-104 längere Zeit ununterbrochen mit Mach2 zu fliegen.

 

   
   
wurde durch Royal Aircraft Establishment (RAE) die Kommission für den Überschallluftverkehr gegründet, welche in Großbritannien die Entwicklung der Überschall-Luftfahrt führte.

 

   
   
konnte die Kommission in Großbritannien zwei Vorschläge von Überschallflugzeugen unterbreiten, bei denen eine Weiterentwicklung aussichtsreich war:
1.
ein 100sitziges Flugzeug mit einer Reisegeschwindigkeit von Mach 1,5 (1.482 km/h) und einer Reichweite von 2.778 km.
2.
ein 150sitziges Flugzeug mit einer Reisegeschwindigkeit von Mach 1,8 (2.222 km/h) und einer Reichweite von 6.482 km.
Das Luftfahrtsministerium Großbritanniens vergab Aufträge zur Weiterentwicklung des Langstreckenflugzeuges.


Die Vergabe einer gemeinsamen Entwicklungsstudie an Hawker-Siddeley Aviation Ltd. und Bristol Aircraft Ltd. führte u.a. zu folgenden Ergebnissen:
1.
Der durch Hawker-Siddeley Aviation Ltd. untersuchte Vorschlag, den Rumpf des Flugzeuges in die Tragflächen zu integrieren, erwies sich als weniger erfolgreich als die durch Bristol Aircraft Ltd. untersuchte Variante mit einem von den Tragflächen getrennten Rumpf.
2.
Ein Erster Konstruktionsentwurf, die Bristol Typ 198: ein Flugzeug mit schlanken Deltaflügeln - 6 Olympus-Strahltriebwerken welche unter den Tragflächenangebracht waren - einer Passagierkapazität von 130 Gästen - einer Reichweite über den Atlantik - und einem Startgewicht von 172365 kg.


Bedenken bezüglich des hohen Gewichts, der Wirtschaftlichkeit der 6 Strahltriebwerke und der Konstruktion der Lufteinlässe veranlaßte die Regierung die Entwicklung eines kleineren Flugzeuges in Auftrag zu geben. Das Ergebnis war die Bristol Type 223: ein Flugzeug mit einer Passagierzahl von 100 Gästen - einer Reichweite über den Atlantik - 4 Olympus-Triebwerke - und einem max. Startgewicht von 113398 kg.
Diese Entwürfe stammen allein aus Großbritannien.


1960 wurde durch die Regierung der Konstruktionsauftrag an BAC vergeben
, bei dem die Auflage bestand, die Möglichkeit einer internationalen Beteiligung am Projekt zu prüfen.

Hier eines der Hauptkonstruktionsbüros von BAC
 
   

 

   
   
BAC hatte den Vorschlag einer Zusammenarbeit an America, Deutschland und Frankreich herangetragen. Die französische Gesellschaft, die Firma Sud-Aviation, war zu einer Zusammenarbeit bereit gewesen, jedoch unter der Bedingung, daß zwei verschiedene Flugzeugtypen entwickelt werden sollten.

1961 wurden dann von BAC und Sud-Aviation Vorschläge für Langstrecken- und Mittelstreckenflugzeuge vorgebracht, die jedoch grundlegende Unterschiede bei der Lösung von Entwurfsproblemen zeigten.

 

   
   
September
zu dieser Zeit hatte man sich schon so weit geeinigt, das auf dem BAC-Stand, während der Luftfahrtschau in Farnborough ein Flugzeugmodell des geplanten Überschallflugzeuges gezeigt werden konnte, welches viel Aufsehen bei der Presse und in der Öffentlichkeit erregte.

Oktober
wurde in Paris ein kleines Büro eingerichtet. Der englische Chefingenieur Bill Strang, der technische Direktor von Sud-Aviation Lucien Servanty und ein technischer Zeichner hatten die Aufgabe, gemeinsame Entwürfe für ein Langstrecken- und ein Mittelstreckenflugzeug zu entwickeln.

November
wurde in London eine Vertrags-Urkunde von dem britischen Haushaltsminister und dem französischen Botschafter in England unterzeichnet. Beide Regierungen verpflichteten sich darin, die Entwicklung und den Bau eines Überschallflugzeuges zu finanzieren. Alle Kosten, Investitionen, Arbeiten und Verkaufserlöse sollten geteilt werden.

Die Arbeit wurde aufgeteilt. Das technische Team arbeitete an den Grenzen des technischen "Know-how". Mit einem langwierigen Bodenforschungsprogramm und an die 5.000 Stunden im Windkanal, war das Concorde-Programm länger, aufwendiger und genauer als jedes andere Entwicklungsprogramm für ein Verkehrsflugzeug.

Die Prüfung der Grundkonzeption des Flugzeugs benötigte mehr als 5.000 Stunden Testzeit im Windkanal.
 
   

 

   
   
Die Namensgebung, der Vorschlag, das Flugzeug "Concorde" zu nennen, erfolgte an einem Sonntagnachmittag auf einer privaten Feier im Hause eines der BAC Direktoren.

Das Projekt hatte zunächst zwei Namen: die britische Regierung entschied "Concord" als die richtige Schreibweise und Frankreich "Concorde".

Der ehemalige britische Minister für Technik sagte später einmal, daß die einzige Unstimmigkeit zwischen Großbritannien und Frankreich während der Jahre der Zusammenarbeit, lediglich im "e" am Ende der Concorde bestand. Und er entschied, daß auch in Großbritannien von nun an Concorde mit einem "e" geschrieben werden sollte.

 

   
   
Eine Marktanalyse wurde notwendig. So gingen Verkaufsteams auf die Reise und stellten die Concorde den großen Luftverkehrsgesellschaften vor. Der allgemeine Eindruck, den die Verkaufsteams gewannen: "Geht zurück an euer Zeichenbrett und kommt wieder, wenn euer Überschallflugzeug wirklich ausgereift ist!". Trotzdem übernahmen einige Luftfahrtgesellschaften Optionen für die Concorde.

Dies weckte die sanft entschlafenen Überschallprojekte der Amerikaner. Präsident Kennedy erklärte kurz darauf die Absicht seiner Regierung, die amerikanische Flugzeugindustrie bei der Entwicklung und Herstellung eines Überschallflugzeuges zu unterstützen, das jedoch größer und schneller als die Concorde sein sollte.
Schon zwei oder drei Jahre nach der Concorde sollte es in Betrieb genommen werden:
Konkurrenz für die Concorde ???
Die Ankündigung versetzte Großbritannien und Frankreich in Schrecken. Nicht aber die Techniker. In ihren Vorhersagen über die amerikanischen Überschallprobleme hatten die Concordekonstrukteure Recht behalten. Die Entwurfsprobleme zwang das amerikanische Programm zur Aufgabe.

Diese Concorde konnte niemals fliegen: ein in Originalgröße gebaute Concorde, um die Innenausstattung, die Sitze und die Bordküche dreidimensional darzustellen.
 
   

 

   
   
Das Ergebnis der ersten Entwicklungsphase, angefangen bei den ersten Vorentwürfen 1961/62 war nun die erste Metallformung für den Prototyp im April 1965.

Innenansicht des ersten Prototyps der Concorde beim Zusammenbau
 
   

 

   
   
Nun begann die zweite Phase der Entwicklung eines Überschall-Passagierflugzeuges - das Flugzeug mußte in die Luft gebracht werden.

In der Anfangszeit herrschte große Unsicherheit: die Labourregierung, die im Oktober 1964 in Großbritannien an die Macht gekommen war, hatte angekündigt, das Entwicklungsprogramm der Concorde zu "überprüfen". Der Vertrag von 1962 enthielt keine Kündigungsklausel. Im Februar 1965 erklärte die Regierung, daß das Projekt gemäß dem Vertrag weitergeführt würde.

Concordes beim Zusammenbau in der riesigen Halle der BAC-Fabrik in Filton
 
   

 

   
   
Parallel mit der Entwurfsarbeit für das Vorproduktionsflugzeug wurden die beiden Prototypen 001 in Toulouse und 002 in Filton gebaut.Die Arbeit machte Fortschritte, aber nicht so wie man sich erhofft hatte.

Im Dezember 1967 rollte der erste Prototyp 001 aus der Herstellungshalle in Toulouse. Die Resonanz der Öffentlichkeit war über erwarten positiv. Doch vor dem Jungfernflug lag noch viel Arbeit. Monatelange Bodenchecks mußten noch durchgeführt werden

Der Prototyp, fertig zum Ausrollen aus der Fertigungshalle in Toulouse im Dezember 1967
 
   

 

   
   
Start der Concorde 001
Samstag, der 1. März 1969 war DER Tag für die Concorde, an diesem Tag sollte der allererste Flug stattfinden. Gäste von Luftfahrtgesellschaften und hunderte von Journalisten aus der ganzen Welt hatten sich in Toulouse eingefunden. Doch der Flug mußte wegen starken Nebels auf den nächsten Tag verlegt werden.

Der 2. März war ein Sonntagmorgen. Die Zuschauermenge konnte beobachten, wie die Vorflugüberprüfungen durchgeführt und die 4 Olympustriebwerke gestartet wurden. Feuerwehrfahrzeuge und Rettungsmannschaften waren bereitgestellt. Dann rollte die Concorde unter lautem getöse zur Startbahn. Von einer Mirage begleitet stieg die Concorde zum ersten mal in den blauen Himmel.
Der Flug dauerte nur 40 Minuten. Der Pilot Andre Turcat und seine Besatzung setzten die 001 wieder auf den Boden. Sicher gelandet! Es brach Applaus los und überall lächelte man erleichtert und manche hatten Tränen in den Augen.

Start der Concorde 002
Der erste Flug der in England gebauten 002 fand am 9. April 1969 statt. Der zweite Flu war genauso erfolgreich wie der erste.

Der erste in England zusammengebaute Prototyp der Concorde 002 beim Start in Filton.
 
   

 

   
   
Damit begann nun das Flugerprobungsprogramm, welches mit 7 Concordes durchgeführt werden sollte. Die vier ersten Concordes waren reine Testflugzeuge die eher als Laboratorien bezeichnet werden konnten. Jede trug etwa 12 Tonnen elektronische Testinstrumente.

Am 1. Oktober 1969 wurde der erste Überschallflugzeug mit der Concorde bei einer Geschwindigkeit von Mach1 durchgeführt. Der Flug im Überschallbereich dauerte 9 Minuten.

 

   
   
Im November erreichten beide Flugzeuge innerhalb weniger Tage zum ersten mal die Fluggeschwindigkeit von Mach2, die nun auch als Reisegeschwindigkeit über längere Entfernungen geflogen werden konnte.

Die Concorde 001 über den Pyrenäen während eines Testfluges
 
   

 

   
   
Die Concorde 001 führte die ersten interkontinentalen Flüge durch:
24. Mai
von Toulouse nach Dakar
25. Mai
von Dakar nach Le Bourget (Paris) (4.000 km in 2h 52min - davon 2h 7min Überschallgeschwindigkeit) zur Luftfahrtschau
4.September
Vorführungstour nach Südamerika (Rio de Janeiro, Sao Paulo und Buenos Aires)

Im März wurde das amerikanische Überschallprojekt endgültig gestoppt.

 

   
   
Am 2. Juni wurde die Concorde 002 auf eine 73.000 km lange Weltreise geschickt. Die 30 Tage Tour führte durch den mittleren und den fernen Osten und nach Australien. Nach dem Start in Fairford besuchte die Concorde 14 Flughäfen in 12 Ländern. Dazu gehörte u.a. Athen, Teheran, Bombay, Bangkok, Singapur, Manila, Tokio, Darwin, Sidney und Melbourne als Umkehrpunkt. Hunderte Menschen waren gekommen, um sich die Concorde anzuschauen und zu bestaunen.

Die Concorde 002 während ihrer Weltreise auf dem Haneda-Flughafen von Tokyo
 
   

 

   
   
Das Flugtestprogramm lief weiter. Ein bedeutendes Ereignis war der Jungfernflug der vierten Concorde 002 am 10. Januar von Toulose. Durch das neue Olympus 593 Triebwerk konnte endlich das Problem der zu starken Rauchentwicklung gelöst werden.

Trotz energischer Anstrengungen der Marketingexperten verlief der Verkauf der Concordes schleppend. Am 31. Januar strich schließlich PanAm ihre Optionen auf die Überschallflugzeuge.

Am 30. Juni 1973 konnte die Fähigkeit der Concorde 001, ununterbrochen im Überschallbereich zu fliegen, für wissenschaftliche Untersuchungen genutzt werden. Sieben Wissenschaftler konnten 74 min lang die totale Sonnenfinsternis beobachten. Nach dem Start in Las Palmas jagte die Concorde dem Mondschatten über Afrika bis zum Tschadsee hinterher.

Durch die Geschwindigkeit der Concorde hatten Wissenschaftler 74 min Zeit, die Sonnenfinsternis zu beobachten
 
   

 

   
   
Nach 15 Jahren nahm die Concorde am 21.Januar 1976 endlich ihren Liniendienst London - New York bei British Airways auf. Das war doppelt so viel Entwicklungszeit, wie es bei Beginn des Projekts vorhergesagt wurde.

Außer der Air France und der BOAC haben keine weiteren Fluggesellschaften die Concorde in ihre Luftflotte aufgenommen. Nur 14 Serienmaschinen wurden gebaut.

Trotzdem, die Concorde ist ein schöner Traum, der die Kontinente enger zusammenrücken läßt. Hochachtung allen, die sich für diesen Traum eingesetzt und gekämpft haben.

 

   
   

Nach 24 Jahren dann doch ein erstes tragisches Unglück.

Eine von der deutschen Reederei Deilmann für den Flug zu einer Kreuzfahrt gecharterten Concorde kommt nie in New York an. Am 25.Juli 2000, gegen 16.45 Uhr, zwei Minuten nach dem Start, stürzt die vom Pariser Flughafen Charles de Gaulles gestartete Concorde ab, Teile davon auf ein in der Nähe des Flughafens stehendes Hotel.

Insgesamt 113 Menschen verlieren dabei ihr Leben. Unter den Fluggästen waren 96 Deutsche, 2 Dänen, 1 Amerikaner und ein Österreicher. Desweiteren starben 9 französische Crew-Mitglieder und vier Menschen in dem Hotel, auf das Teile des Flugzeugs stürzten.

Zeugen berichteten, das linke Triebwerk habe unmittelbar nach dem Abheben Feuer gefangen. Das Überschallflugzeug habe in ungewöhnlich niedriger Höhe noch die nahe gelegene Autobahn überquert und sei in einer Höhe von etwa 50 Metern über dem Boden im Pariser Vorort Gonesse abgestürzt.

In Folge dessen stellen die französischen und britischen Fluggesellschaften die Flüge mit den Überschallmaschinen ein.

 
   

 

   
   

Im November kehrt die Concorde wieder in die Lüfte zurück, in Frankreich vor allem auf Drängen der Politik.

Millionen wurden in verstärkte Treibstofftanks, neu entwickelte Reifen und moderne Ausstattung gesteckt. Nach dem Unglück werden die früheren Passagierzahlen allerdings nie mehr erreicht.

 

   
   

Am 10. April wird die Nachricht veröffentlicht, das British Airways und Air France aus Kostengründen den Flugbetrieb mit der Concorde zum 1. November einstellen.

Schon der Absturz der Concorde am 25. Juli 2000 in Paris führte zu einem Rückgang der Passagierzahlen. Der drastische Schwund der Passagierzahlen nach den Anschlägen vom 11. September in New York, steigende Wartungskosten und eine Pannenserie bei Air France und British Airways verschlechtern die Lage weiter. Seit Anfang des Irak-Krieges war die Auslastung des Jets auf 20 Prozent gefallen. Vorher lag sie bei etwa 50 Prozent.

Air France hat momentan noch fünf und British Airways noch sieben der eleganten Passagierjets im Dienst.


[Home] [Sammlung] [Angebote] [Das Flugzeug] [Links] [Briefkasten]
[aktualisiert am 29. April 2003] [designed by Katrin Redeker]