Der Ruhm, das erste Passagier-Überschallflugzeug der Welt zu sein, wurde von der Concorde verpaßt. In der damaligen Sowjetunion hatte man ebenfalls ein Überschallverkehrsflugzeug entwickelt, die TU-144. Diese Maschine absolvierte bereits am 31.12.1968, zwei Monate vor der Concorde, ihren Probeflug in der SU.

Benannt wurde das Überschallflugzeug TU-144 nach dem Flugzeugkonstrukteur Alexej Tupolew.

 

 
   

   
   

Daten der TU-144
Das sowjetische-Überschall-Verkehrsflugzeug sieht der Concorde sehr ähnlich, ist aber etwas größer.
Tragflächenspannweite:
28,80 m
Rumpflänge:
65,70 m
max. Reisegeschwindigkeit:
Mach 2,35
Reichweite:
6.500 km
Passagierzahl:
140 Personen
Flughöhe:
20.000 m
   
 
   

   
   


Das sowjetische Überschallverkehrsflugzeug TU-144 nahm am 26. Dezember 1975 den Linienverkehr zwischen Moskau und Alma Ata, der Hauptstadt Kasachstans, auf. Für diese Strecke brauchte die TU-144 eine Stunde und 55 Minuten, während herkömmliche Flugzeuge dafür vier Stunden benötigen. Allerdings wurde dabei zuerst nur Fracht und Post befördert.

Am 1.11.1977, pünktlich zum 60. Jahrestag der Oktoberrevolution, wurde der Linienflug im Passagierdienst aufgenommen. Der TU-144-Flug von Moskau nach Alma Ata kostete 83,70 Rubel (ca. 265,- DM)


Die TU-144 war Moskaus Paradeflugzeug und galt als "Beweis für den hohen Stand sowjetischer Technik" und als "ein sichtbarer Erfolg der Werktätigen".

 

 
   

   
   


1978 wurden die sieben hergestellten Serienmaschinen wieder aus dem Verkehr gezogen.

Der Konstrukteur Tupolew äußerte gegenüber französischer Industriemanagern, die TU würde verbessert - die Maschine verbrauche zu viel Treibstoff und sei deshalb unrentabel.

In Wahrheit waren die Deltaflügler nicht flugtüchtig. In der ersten Juniwoche 1978
war eine
TU-144 auf dem Weg von Moskau zur Werkstatt abgestürzt. Amerikanische Spionage-Satelliten hätten den Absturz registriert, meldete die "Washington Post" am 15. September. Bereits im Sommer 1973 war in Paris bei einer Flugschau eine Vorserienmaschine zerschellt (siehe Zeitungsartikel).

Vermutliche Ursachen dafür waren Konstruktionsmängel. Sowjetische Funktionäre hatten "besonderes Interesse" an westlicher Technologie, aber auf Hilfe aus dem Westen konnten die Sowjet-Techniker kaum hoffen. So sind mit dem gleichen Triebwerkstyp, der die TU-144 auf doppelte Schallgeschwindigkeit beschleunigt, auch die sowjetischen Schwenkflügelbomber "TU-26" (Nato-Code:"Backfire") bestückt. Alexej Tupolew ist der Konstrukteur beider Maschinen.

 

 
   

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[aktualisiert am 29. April 2003] [designed by Katrin Redeker]