Madonna's Sticky & Sweet Tour im Münchner Olympiastadion
am Dienstag, den 18.8.2009


Hai Fans,                        
das Wetter passte (super sonnig, kein Regen weit und breit), interessant gemischtes Publikum (von 20 bis 60 waren alle da), doch richtig Stimmung wollte bei mir für die 119 EURonen (+8 für Parkharve, Bratwurst und Schokoriegel) nicht aufkommen. Das ging schon los mit Paul Oakenfold (wer hat denn den eingeladen?), da habe ich die Gäste mit festen Tribünenplatz beneidet, die sich diese überflüssige bis lächerliche Darbietung (55 Minuten!) eines DJs ersparen konnten (und das weitgehend auch getan haben). Auch die meisten "Front of Stage"-Gäste um mir herum waren froh, als das vorbei war. Einziges "Plus" von Paul: bei ihm war die Tonqualität noch in Ordnung (allerdings keine Kunst bei Musik und Gesang ausschließlich aus der Konserve).
60 Minuten nach seinem Verschwinden (21:10 Uhr) war es endlich dunkel genug für die Diva im Münchner Olympiastadion. Doch leider war gleich von Beginn an klar, dass ein überlauter, extrem verzerrter Bass und ein schlecht zugemischtes Micro das Konzert am unteren Ende der Klang-Skala ansiedeln ließ (zumindest für Gäste direkt vor der Bühne und damit unmittelbar vor den Bass-Krachern; schlechter waren nur Led Zeppelin 1980 für damals ungeheure 25 D-Mark, bei besonders kleinen Bühnen wie z.B. in Colmar auch mal Rory Gallagher, Oberklasse dagegen z.B. Michael Jackson 1988 für 50 DM). Der Gesang erinnerte mich manchmal eher an schlechtes Karaoke (Madonna sollte Ihren Tontechniker schnellstens feuern), nur selten konnte man Ihr Können erahnen. Daheim musste ich mir gleich viele Titel (ich habe immerhin 196 Songs von 15 Alben, zwei davon live) anhören, um mich etwas "mit Ihr zu versöhnen". Auch die Show an sich war für mich eher 'ne Enttäuschung (soweit ich das direkt vor der Bühne stehend überblicken konnte): viel zu viele Tänzerinnen und Tänzer und viel zu viel Video-Spectakel lenkten mir zu sehr von der immer noch jugendlichen Ausstrahlung der Hauptdarstellerin ab. Trotzdem muss Sie auch aufpassen, dass nicht zu junge Konkurrenz bald biegsamer und geschmeidiger wirkt als sie selbst. Manchmal wirkte das schon etwas unkoordiniert, genau wie ich überhaupt mehrmals den Eindruck hatte, dass die Musiker untereinander und die Combo mit der Sängerin überhaupt nicht harmonierten, teilweise sogar regelrechtes Ton-Chaos fabrizierten. Insgesamt wirkte alles bestenfalls "einfach runtergespult", der rechte Funke wollte einfach nicht überspringen, der Kontakt zum Publikum war nahe Null (und das, obwohl sie oft keine 10 Meter vor mir Stand).
Neben der ziehmlich flotten Sprungseilnummer fiel noch die "Spanische Einlage" positiv auf: das war wirklich super abgestimmte, super performte Musik und Gesang. Schade, dass diese Musiker und Tänzer eben "nur" eine Einlage waren und danach wieder die Stammformation meine Ohren schädigen durfte.
So kam es denn auch, dass nach der Show der alte Michael Jackson Titel Don't Stop 'Til You Get Enough das mit Abstand beste für meine Ohren an diesem Abend war.
Meine letzte Hoffnung bleibt, dass wenigstens die DVD so super wie die der  "Confessions Tour" oder - mit Abstrichen   - "I'm Going To Tell You A Secret" klingt. Trotzdem habe ich es - nach 18 Jahren nur CDs hören   - nicht bereut, auch mal live dabei gewesen zu sein.
Gacki, 19.8.2009

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