Steigende Beiträge in der privaten Krankenversicherung
 
Liebe Leserinnen und Leser,
wer sich mit dem Gedanken spielt, in die PKV zu wechseln, muss sich auch immer damit auseinandersetzen, wie stabil die (in der Werbung oft niedrigen) "Köder-Prämien" in der Zukunft bleiben (trotz eingebauter Altersrückstellungen). Man trifft auf Aussagen von "nicht besonders schlimmen Steigerungen" bis zu "ruinösen" insbesondere im Rentenalter (wo es ja zum "Trost" die Möglichkeit gibt, in den Standard-Tarif zu wechseln).
Auch wird einem schnell gesagt, dass ja die Zahlungen in der gesetzlichen KV (einschl. Eigenanteile) immer weiter steigen und/oder die Leistungen sinken.

Ich habe mich wegen der in der GKV ständig steigenden Kosten bei sinkenden Leistungen zum Übertritt in die PKV entschieden. Und obwohl ich mich vorher mit dem Thema lange beschäftigt habe, bin ich nun doch überrascht, wie sich die Prämien im Laufe der Zeit entwickelt haben. Hier ein Überblick, wie es bei mir verlief (versichert seit 1999 bei einem der größten Deutschen Krankenversicherer; bei Beginn war ich 35 Jahre alt):


Jahr
Monatsprämie in € incl. Pflege, ohne TG
Steigerung in % zum Vorjahr
Durchschnittl. Steigerung seit Beginn

1999
230



2000
236
2,8
2,8

2001
240
1,8
2,2

2002
269
12,0
5,4

2003
296
10,1
6,5

2004
337
13,7
7,9

2005
345
2,3
7,0

2006
383
11,0
7,6

2007
383
0
6,6

2008
389
1,6
6,0

2009
390
0,3
5,4

2010
424
8,7
5,7

2011
458
8,0
5,9

2012
458
0
5,4

2013
458
0
5,0

2014
458
0
4,7

2015
462
0,8
4,4

2016
462
0
4,2

2017
545
18,1
4,9

2018
545
0
4,6

2019
559
2,6
4,5
Erhöhung nur Pflegeversicherung
2020
575
2,8
4,5
Erhöhung nur Pflegeversicherung
2021
651
13,2
4,8
Erhöhung f. 2022 bereits angekündigt
2022
700
7,7
5,0

2022
731
4,4
4,9
Erhöhung nur Pflegeversicherung
2023
805
10,1
5,1


Ob sich "der Spaß" im Vergleich zur gesetzlichen KV lohnt, muss jeder selber rechnen. Ein Vergleich wird aber wegen der verschieden Zahlungs- und Leistungsmodelle immer schwieriger. Noch hat sich für mich m.E. der Wechsel gelohnt (Stand 1/2020), sollte es aber nochmals so deftige Steigerungen geben wie 2002 bis 2004, könnte es sich aber auch ändern.

Vielleicht hat ja jemand Lust, mir von seiner Prämienentwicklung zu berichten. Es ist ja schon interessant, ob die bei den verschiedensten Versicherern ähnlich verlaufen.

Nachtrag 28.6.2007:  Inzwischen habe ich einen Grund selbst erfahren - die Fahrt mit dem Krankenwagen in ein Krankenhaus (Notfalleinsatz, Dauer vielleicht insgesamt nicht mal 'ne Stunde) wird vom Malteser Hilfsdienst mit 475 EURO in Rechnung gestellt. Entweder machen die 'nen fetten Reibach (müsste verboten werden!)  oder die arbeiten tatsächlich so ineffizient, dass dieser Betrag wirklich nur kostendeckend ist (ein Manager in einem freien Wirtschaftsbetrieb würde das wohl nicht lange "überleben"). Oder ich finanziere da doch mehr als nur den Rettungsdienst mit...


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