Digitaler DCD mit PIC

 

Einleitung

Die in den TNCs verwendeten Modemchips, ob TCM3105 oder AM7910/11, erkennen ein Rauschen auch als Signal und ziehen am DCD-Signal. Folglich muss man den Squelch des TRX verwenden, will man irgendwann auch einmal senden.
Oder man baut zusätzliche DCD Schaltungen ein, sei es mit einem XR2211, der die Töne dann zwischen 1200 und 2200 Hz erkennt (wie in vielen TNCs der 2. Generation von u.a. Eisch, Landolt oder Symek eingeführt), oder besser man verwendet die von Tapr entwickelte Statemachine, die aber einen gravierend Nachteil mit sich bringt, die Platine ist etwa eine halbe Eurokarte gross.

Digitale DCD von HA5OB

Unter Genuine Digital Squelch with PIC Microcontroller hatte Zoli einen digitalen DCD mit einem PIC beschrieben (leider nicht mehr online), funktionell wie die Statemachine (es werden also die Daten am Ausgang des Modemchips ausgewertet), aber winzig klein realisierbar, und billiger wie die Statemachine:
ein 8 poliger PIC, ein 2.4576 MHz Quarz und drei Kermik-Cs. Das wars.
In einem Eisch-TNC kann man sich auch noch den Quarz und alle Kondensatoren sparen,
der AM7910 verlangt nach jenen 2.4576 MHz.

Eisch-TNC

Hier ist der Schaltplan , also nur der PIC und ein paar Drähte.
Auf der Eisch-Platine ist reichlich Platz diesen DCD noch unterzubringen.
Ich habe dazu den Reserveplatz zwischen 4040 und ICL7660 gewählt:

 
 
In den beiden nächsten Bildern sieht man die Unterseite der Platine mit der Verdrahtung zum Modemchip und dann zur SIO. Nicht vergessen, den Jumper zwischen Pin1 und Pin2 auf der langen Stiftleiste zu entfernen (siehe dazu auch ein paar Bilder weiter unten)
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Eine hilfreiche Option zur Einstellung des NF-Empfang-Pegels wäre, die rote DCD-LED bei einem Rausch-Signal dunkel, bei Erkennung eines Paket-Signals hell erleuchten zu lassen. Dazu muss von der Kathode (Minuspol) der Leuchtdiode zum Pin2 der Stiftleiste eine Diode (Universal-Diode wie z.B. 1N4148, Kathode Richtung Pin2) und ein 1K-Widerstand geführt werden. Einen Vorschlag zum Einbau dieser Diode siehe Bild rechts (bei der 2. Leuchtdiode von hinten), die Verdrahtung mit dem Widerstand im Bild unten.

 
 

Landolt

Beim Landolt-TNC ist der Aufbau nicht ganz so einfach, einerseits braucht es ein extra Platinchen, andererseits stehen die 2.4576 MHz nur in der Grundvariante zur Verfügung, so dass der Quarz und die Kondensatoren in aller Regel (z.B. bei 4.9152 MHz CPU-Takt) benötigt werden (Schaltplan siehe ganz oben).
Die Bauteile (Kondensatoren im RM 2.54mm) werden ganz eng plaziert, die beiden 33pF Kondensatoren innerhalb des IC-Sockels. Wenn die Platine dem abgebildeten Muster entspricht, muss auf einer Seite an 3 Stellen (rote Kreise rechts im Bild unten) etwas gefeilt werden, dann passt das Platinchen an die (hoffentlich leere) Stelle "RELAIS" der TNC-Platine, also zwischen Max232 und den Potis beim Modemchip TCM3105.
"In" wird an Pin 8 des TCM3105 (RXD) angeschlossen, am Besten an den Messpunkt "MP".
"Out" geht an den Pin10 des Modem-Diconnect.
Die Verbindung von Pin9 zu Pin10 des Modem-Diconnect muss aufgetrennt werden.
Mittels zweier Universaldioden und eines zusätzlichen Widerstand liese sich auch so eine hilfreiche Option zur Einstellung des NF-Empfang-Pegels wie beim Eisch-TNC verwirklichen, dazu wird /DCD-Out vom Pin8 des PICs verwendet.

 
 
dg6may,