Zur Geschichte dieser Seite (English text below)

Die Seite www.offenbach-hoffmann.de ging aus der Internetseite www.jacques-offenbach.de hervor, die im Jahr 2003 vom Hamburger Juristen Marcus Ebeling begründet und sechs Jahre lang liebevoll gepflegt und erweitert wurde. Diese Seite stellt die bis heute umfassendste und vielseitigste Internetseite über das Oeuvre Jacques Offenbachs dar. Als Marcus Ebeling aus verschiedenen und nachvollziehbaren Gründen Ende 2009 die Seite schloss, entschied ich mich, den Teil der Seite, der sich mit Berichten über Inszenierungen der Oper Hoffmanns Erzählungen befasste, unter dem Namen www.offenbach-hoffmann.de bzw. www.hoffmannerzählungen.de weiterzuführen, da mich diese Oper mit ihrer Handlung und ihrer Musik seit meinem sechzehnten Lebensjahr begeistert und begleitet hat.

Ich sah diese Oper immer mal wieder, wenn sich die Gelegenheit ergab. Nachdem mich in den 80er Jahren eine Inszenierung im Regensburger Stadtheater und eine später folgende Fernsehübertragung einer Inszenierung der Wiener Staatsoper wenig überzeugten und im Jahr 2003 eine große Pariser Oper meine Kartenbuchung verschlampt hatte, verlor ich die Lust an live-Aufführungen und genoss Jacques Offenbachs Musik von Schallplatten und CDs.

Eine neue Situation ergab sich im Frühjahr 2007. Freunde aus Bremen, Hannelore und Peter Noltenius, fragten mich, wann ich sie denn mal wieder besuchen würde. Ich wand mich, es sei doch ziemlich weit von München nach Bremen, und halb im Scherz und halb aus einer Laune heraus sagte ich, dass ich mich höchstens auf eine so lange Reise begeben würde, wenn in Bremen Hoffmanns Erzählungen gegeben würden. „Doch, ja“, kam die Antwort, Hoffmanns Erzählungen werden gerade in Bremen gespielt, und wir haben sie schon gesehen, und die Inszenierung hat uns gefallen. Mein Interesse an Aufführungen der Oper war spontan neu geweckt. Ich war inzwischen im Ruhestand, und es gab das Internet. Ich spielte herum und entdeckte, dass meine Lieblingsoper an drei Abenden nacheinander an der Komischen Oper in Berlin, dann in Bremen, und am dritten Tag in Hannover gegeben wurde. Diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen und machte mich auf den Weg nach Berlin, wo ich eine moderne, aber überzeugende Inszenierung erlebte, dann nach Bremen, wo viel für´s Auge geboten wurde, und schließlich nach Hannover, wo ich einen existenzialistischen Hoffmann sah. Hannelore und Peter Noltenius sowie deren Tochter Lotti begleiteten mich zur Bremer Aufführung.

Die Nacht nach dieser Triade werde ich nie vergessen. Die durchweg gelungenen Aufführungen und Jacques Offenbachs Musik hatten mich derart fasziniert, dass ich nur mit Schwierigkeiten mit dem Auto den Weg von Hannover zu meinen Freunden nach Bremen fand. Dort angekommen, legte ich mich hin und versuchte, die in meinem Kopf kreisenden Melodien Jacques Offenbachs und die Bilder vor meinem geistigen Auge durchzugehen, was mir natürlich nicht gelang. Zu überwältigend waren die Eindrücke. Die ganze Nacht hindurch tanzten die Bilder von Hoffmann, Niklaus, Lindorf, Olympia, Antonia und Giulietta durch meinen Kopf, der mit der betörenden Musik Jaques Offenbachs vibrierte. Ich konnte mein Glück über diese intensiven Erlebnisse kaum fassen.

So beschloss ich, diese Oper weiter zu sehen, so oft es ging. Mit Hilfe des Internets wurde das nicht schwer, und es folgten weitere sieben Aufführungen im Jahre 2007, darunter in meiner Heimatstadt Regensburg, in der ich als Jugendlicher meinen ersten »Hoffmann« gesehen hatte.

Gegen Ende des Jahres stieß ich auf zwei deutsche Internetseiten zu Jacques Offenbach. Auf der einen stellte sich der Betreiber dar, auf der anderen wurde das Werk Jacques Offenbachs dargestellt. Ich schrieb eine Email an Marcus Ebeling, ob wir Inszenierungen, die wir beide gesehen hatten, erörtern könnten. Ein Briefwechsel entspann sich. Dann fragte mich Marcus Ebeling, ob ich denn schreiben könne. Nun, ich hatte schon einige Publikationen verursacht, aber noch nie etwas Vergleichbares wie eine Opernkritik geschrieben. Aber man kann ja auch jenseits der 65 noch etwas Neues lernen. Und meine ersten Berichte gefielen in Hamburg, und auch ich fand Gefallen am meinem neuen Hobby.

Im März 2008 erschienen meine ersten Berichte auf Jacques-Offenbach.de, und weitere folgten. Am Ende des Jahres 2008 hatte ich schon 21 verschiedene Inszenierungen besucht, einige davon mehrmals. Ohne die Fachkenntnis Marcus Ebelings, seine zahlreichen sachlichen Hinweise sowie seine gestalterischen Fähigkeiten wären diese Berichte nie erschienen.

Je mehr Hoffmänner ich sah, um so mehr lernte ich über diese Oper. Außerdem führte ich auf Premierenfeiern oder an Bühneneingängen nach Vorstellungen interessante Gespräche mit Darstellern und Regisseuren. Auch interessierte sich Opernfreund Herbert für meinen Aktivitäten und begleitete mich auf mehreren Opernreisen. (Herbert ist ein ehemaliger Schüler von mir, promovierter Philosoph und Kant-Experte, außerdem passionierter Opernfan, der nicht nur fast jede Oper, sondern auch deren verschiedenste Inszenierungen und Interpreten kennt. Ohne seine konstruktiven Ratschläge wären meine Berichte viel ärmer.)

Die Absichten hinter meinen Opernreisen sind mehrfach: erstens mein persönlicher Lustgewinn, zweitens die Gespräche mit Interpreten und dann die Kontakte mit anderen Freunden dieser Oper, die sich mit diesen Internetberichten herstellen ließen. Inzwischen wird diese Seite weltweit gelesen.

An den meisten Theatern stießen meine Berichte auf Interesse, besonders da ich den Kontakt mit Interpreten suchte, um eventuelle Missverständnisse zu vermeiden. An manchen Theatern wurde ich wie ein Ehrengast empfangen. An einigen Theatern hatte man schon von mir gehört. Kontakte mit Interpreten gelten bei Theaterkritikern üblicherweise als schlimme handwerkliche Fehler. Ein Kritiker soll ein Werk so beurteilen, wie es sich dem Zuschauer darbietet, und ansonsten jeden Kontakt mit Regisseuren und Darstellern meiden. Dieser Ansicht bin ich überhaupt nicht. Bevor ich etwas kritisiere, das ich möglicherweise nicht richtig verstanden habe, frage ich doch lieber denjenigen, der mir am kompetentesten darüber Auskunft geben kann.

Einige Opernkritiken sind so miserabel verfasst, dass ich mich gefragt habe, ob die Kritiker überhaupt im Theater waren oder sich vorher den Inhalt der Oper durchgelesen haben. An Theatern ist bekannt, dass eine positive oder negative Kritik sich gleich am nächsten Tag an der Theaterkasse auswirken kann. Manche Kritiker lassen an wirklich gelungenen Inszenierungen kaum ein gutes Haar und entziehen sich damit selbst die Existenzgrundlage, wenn sie Theater leerschreiben. Das ist nicht meine Absicht, denn ich will ja, dass diese Oper möglichst oft aufgeführt wird, und dass sie gut aufgeführt wird. Selbst an den wenigen nicht besonders gelungen Inszenierungen lässt sich noch etwas Gutes finden. Und schließlich hat nicht jeder Darsteller jeden Tag einen guten Tag. Premieren sind auch nicht unbedingt der beste Tag, um eine Inszenierung zu beurteilen, da die meisten Sänger gerade bei Premieren nervös sind.

Im Jahr 2014 hatte ich schon 68 verschiedene Inszenierungen gesehen und ich hoffe, dass mich meine Füße noch zu einigen weiteren Theatern tragen, an denen diese Oper gespielt wird. Leider hat mir mein Internet-Provider mitgeteilt, dass er meine Berichte nicht über meinen Tod hinaus online stellen kann. Wenn jemand eine Möglichkeit sieht, das zu tun, bitte ich um Mitteilung.

The Story of this Page

The page www.offenbach-hoffmann.de sprang from the page www.jacques-offenbach.de , which was opened by the Hamburg lawyer Marcus Ebeling, who lovingly cultivated and developed it for six years. That page still represents the most comprehensive page on the works on Jacques Offenbach. At the end of the year 2007 Marcus Ebeling asked me to review my »Hoffmann« visits on his page, which I gladly accepted. For three years my reviews appeared on Mr Ebeling´s page. Unfortunately Marcus Ebeling was forced to close his page for personal reasons and because his work did not leave him enough time to continue it at the high standards he had set himself.

I decided to continue my reviews on my own page, as this opera has never lost its appeal to me, since I first saw it at the age of fifteen or sixteen in my hometown Regensburg. I saw it again here and there, but when I saw a doubtful new production in my hometown in the eighties, and a televised and unconvincing production of the Vienna State Opera of 1993 I lost interest in live productions and enjoyed Jacques Offenbach´s enchanting music from records and CDs.

My regular »Hoffmann« visits began in spring 2007, when I chatted on the telephone with friends in Bremen, Hannelore and Peter Noltenius. They asked when I would visit them again. I replied half jokingly, „well, Bremen is 700 kms from Munich, and I could consider a visit only if The Tales of Hoffmann were playing in Bremen“. Still I cannot explain why I said this.

Yes,“, came the reply, „there is a new Hoffmann production at the Bremen theater, and we have seen it and also liked it.“ My interest in live productions was aroused again. I was retired by then, and then there was the Internet. I discovered that a »Hoffmann« was to be performed in Berlin at the famous Komische Oper the day before Bremen, and a another »Hoffmann« in Hannover on the day after Bremen. These three places were within easy reach. So this was a unique opportunity after such a long abstinence. I drove to Berlin where I saw a modernised and convincing production, then to Bremen where much was offered to the eye. My friends Hannelore and Peter Noltenius and their daughter Charlotte accompanied me. Then to Hannover where I saw an existentialist Hoffmann.

I will never forget the almost spooky night after the Hannover performance. The three totally different interpretations and Jacques Offenbach´s music had fascinated me so much that I found my way back to Bremen from Hannover only with difficulty. There I lay down, but could not sleep all night with all those overwhelming impressions. The melodies, arias and pictures were circling in my head, and I felt totally enchanted by Hoffmann, Niklaus, Lindorf, Olympia, Antonia and Giulietta. Besides, new arias by Jacques Offenbach had been discovered which seemed lost since Offenbach´s death in 1880, e.g. the Violin Aria sung by Niklaus, which immediately became my favourite piece when I heard it sung in Berlin by Stella Doufexis. Also, giant steps forward had taken place in the production of operas after Walter Felsenstein and Harry Kupfer had developed the concept of the Regietheater (director´s theater) in East Berlin.

So I decided to continue to see this opera as often as possible, and seven more productions followed in 2007, among them one in my hometown Regensburg, where I had seen my first »Hoffmann« in 1956. This new production was much better than the one I had seen there two decades before. My first production outside Germany, where half of the world´s opera houses exist, was at the Warsaw Grand Theater where I saw an overwhelming production by opera genius Harry Kupfer after a friend working for Lufthansa had seen a poster advertising a »Hoffmann« performance there.

Towards the end of the year I discovered two German Internet pages devoted to Jacques Offenbach´s oeuvre. On one of them the webmaster presented himself, on the other the oeuvre of Jacques-Offenbach was presented. An exchange of emails between Marcus Ebeling and me followed, in which we discussed productions which we had seen independently. We largely agreed on them. Then Marcus Ebeling asked me whether I could write. Well, I had published a few books, but had never written anything like an opera review. However, one is not necessarily too old at 65+ to learn new things, my reviews were met with approval in Hamburg, and I began to like my new occupation.

So, in March 2008 my first reviews of the eight »Hoffmenn« I had seen in 2008 (in Germany) appeared on Marcus Ebeling´s page. At the end of 2008 I had already seen 21 different productions, some of them several times. Without Marcus Ebeling´s expertise, his numerous additions and his graphic abilities, these reviews would never have appeared.

The more »Hoffmenn« I saw, the more I learned about the complicated history of this opera. Moreover I talked to directors, conductors and singers at premier parties or at stage doors after performances and thus gained insight into the backgrounds of the productions. Herbert, a former student of mine and great opera fan, accompanied me to some of the productions. Herbert is a Kant and philosophy expert and passionate opera fan, who not only knows practically all operas but also their various interpretations and interpreters. Without his expertise and criticism my reviews would be much poorer.

The intentions of my »Hoffmann« visits are various. First my personal enjoyment, then the encounters with interpreters of this opera and then contacts with other friends of this opera worldwide who discovered my page. There are worldwide only a handful of real experts on this opera.

Most theaters are interested in my reviews, but some are not: In some theaters I am received as a guest of honour, others, especially in Latin Europe, did not even bother to reply to my repeated requests for a press ticket. Usually I seek contact with directors and singers to find out their intentions and to avoid misunderstandings. Some theaters already know my page and invite me.

Professional opera critics are not supposed to establish contact with opera workers, in order not to be influenced in their reviews. A critic should judge an opera only from the viewpoint of a spectator in the audience. I disagree. Before I criticise something which I may possibly have misunderstood, I prefer to discuss it with the director before, who can most competently answer questions.

Some opera reviews are so miserably bad and beside the point that I ask myself whether the critic has actually seen the opera (in one case it was possible to prove he had not) or has read the plot of the opera before. Some newspapers seem to have sent a football expert to review a »Hoffmann«. Theaters know very well that positive or negative reviews will immediately be felt at the box office. Some critics pull an excellent production to pieces and thus risk their job by emptying opera houses with their pens. This is not my intention since I want this opera to be produced as often as possible and to be interpreted as perfectly as possible. Even the few really bad misses still have a few positive aspects, and there is always Jacques Offenbach´s enchanting music. Finally, not every singer has a perfect day during every performance. Premiers are not necessarily the best day for a visit, since most singers and musicians are nervous. But on the other hand each first night has a special atmosphere.

I am often asked why it is this opera which I see so often. It has to do with the psychological character of this opera. I dislike heroic operas like Wagner´s and ostensibly dramatic ones like Verdi´s. If I had to review another opera it would possibly be one by Puccini like Madam Butterfly or Tosca. »Hoffmann« is about the learning process of a man and all the evil he encounters in the world, but also about his unreflected spontaneity and the role of reason represented by his muse Niklaus. Many of Hoffmann´s experiences habe been my own during my life.

I am frequently asked how I finance my visits and my page. Well, since the dates of performances are known well ahead, I can book reasonable flights and train journeys. The Internet helps me to find acceptable hotels. Most opera houses give me free press tickets, although travel and hotel costs make up most of my expenses. My pension allows me to finance my »Hoffmann« expeditions which cost me around 3,000 euros per annum. All my reviews are done unsalaried, and there are no commercials on my page.

By May 2014 I had seen 73 different productions between the New York Met and the Pafos Opera Festival in Cyprus. I hope that my feet will be able to carry me to some more productions and I also hope to find a successor to continue the »Hoffmann« reviews. Unfortunately my Internet provider has informed me that they will not be able to keep my reviews online after I have left this world. If someone sees a possibility, please let me know.






















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