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INDIE POP
Februar
2015

15 Jahre Club2 (Muffathalle München 31. Januar 2015)

Drei gleichzeitig bespielte Bühnen: Da sind bei so vielen guten Bands unerfreuliche Überschneidungen natürlich vorprogrammiert. Immerhin überschnitten sich die Bands, die ich unbedingt sehen wollte, nur wenig. Auf paar mir (live) unbekannte (Leonie Singt, Chuckamuck, King Automatic), auf die ich auch neugierig gewesen wäre, musste ich allerdings verzichten. Einzige Neuentdeckung deshalb:
Joasinho
Zweimann-Elektronik-/Krautrockprojekt. Bei den ersten drei Tracks fallen mir als Referenzpunkte Mogwai, The Notwist und Can ein, was schon mal gut ist. Unangenehm wird es aber, wenn die Stimme einsetzt, da helfen auch Vocoder und Loop-Spielereien nicht. Mein kluger Ratschlag: Instrumentalband werden oder einen Sänger suchen. Das Publikum lässt sich beim angeregten Geplauder nicht durch die Band stören, die auch nur nur im vorderen Fünftel der Halle durchzuhören ist.

Candelilla (im schlimmer als eine U-Bahn zur Rush-hour vollgepackten Café)
Highlight des Abends, insbesondere die ersten Minuten, die mit Lärm beginnen, der in ihren Hit, den quasi Titelsong der letzten LP "Heart Mutter" (offizieller Songtitel ist wie immer bei Candelilla eine dieser Nummern, die sich kein Mensch merken kann) übergeht. Eine der besten Livebands des Landes zur Zeit, wenn man Noiserock mag.

Lali Puna
Großartig wie immer. Im Vergleich zu den anderen Lali-Puna-Konzerten der letzten 17 Jahre glaubte ich zu erkennen, dass die Tendenz wieder mehr in Richtung Keyboards geht. Es gab zwei neue Songs, die in der Studioversion eine Kollaboration mit der koreanischen Band Trampauline sind (momentan hier kostenlos runterladbar).

G.Rag y los Hermanos Patchekos
Seit ungefähr sieben Jahren nicht mehr gesehen, weil sie immer nur in ausverkauften Clubs gespielt haben. Zum Glück hat sich seit damals wenig geändert. Auf top-Niveau darf man sich Stagnation leisten.

Ja, Panik
Endlich mal in einer angemessen großen Halle. Leider ist der Sound mufflig und das Publikum alkoholisiert, was manche aggressiv, manche apathisch und manche zu Elefantentänzern werden lässt.

Peter Kern

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