home
YEAH YEAH YEAH YEAH YEAH
INDIE POP
Juni
2014

Primavera Sound Porto, Parque da Cidade, 5.-7. Juni 2014

Spoon: Ganz nett, aber irgenwie bei einem Ohr rein und beim anderen wierder rausgegangen.

Sky Ferreira: In der Geschichte der Popmusik hat es ja nie an beschissener Teenagerkacke gemangelt. Dass man diesem Genre einen weiteren Tiefpunkt hinzufügen kann, ist schon wieder beeindruckend. Dennoch wollte ich nach einer Minute einfach nicht mehr dabei sein.

Caetano Veloso: Erwartungsgemäß gut, aber hatte ein wenig den Eindruck, dass er sein Programm standardmäßig ohne nennenswerten Publikumskontakt runterspulte. Ich hätte es auch schön gefunden, wenn er ein etwas älteres Publikum angezogen hätte.

Haim: Auf Platte langweilig, live hätte ich ihnen eine Chance geben wollen, da sie immerhin 2012 mal eine schöne Weihnachs-Radiosession für Lauren Laverne eingspielt haben. Leider live ganz schlimmer Alt-Männer-Rock. Nach zehn Minuten bin ich heimgegangen.

Television erinnerten mich optisch und auch akustisch an The Band.

Warpaint: Die neue LP überzeugte mich ja nur so halbwegs, live aber umwerfend. Highlight des Festivals.

Slowdive: Ich war nie der top-Fan, die letzte LP "Pygmalion" find ich in weiten Teilen unanhörbar und wer sollte wissen, ob sie in der langen Pause zu langweiligen Bierbäuchen geworden sind. Entsprechend vorsichtig waren meine Erwartungen. Zu unrecht: Die Band frisch wie Frühlingshühner, die Repertoire-Auswahl äußerst gelungen: Die spielen in der Shoegazing-Champions-League.

Joana Serrat: Keine leicht Aufgabe, gegen Godspeed You! Black Emperor und die Pixies gleichzeitig zu spielen. Demensprechend haben sich hier nur ca. 25 Zuschauer eingefunden. Americana aus Barcelona. Für mehr als drei Lieder reicht meine Geduld dann doch nicht.

Dann doch den Pixies zusehen, wie sich ihre Routine runterspulen. Joey Santiagos Las-Vagas-Zauberer-Show bei "Vamos" hat mir dann doch ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert.

Mogwai: Highlight des Festivals, wie erwartet.

Shellac: Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, z.B. Trentemøller auf die Primetime um 0:15 zu legen und Shellac auf 2h15? Also nicht nur zu nachschlafender Zeit sondern auch weitgehend gleichzeitig mit Mogwai. Und wer gerade einen Mogwai-Gig erlebt hat ist nicht unbedingt noch aufnahmefähig für das Finale des Shellac-Gigs. Ist das überhaupt die geeignete Arbeitszeit für 50jährige? Ich habe ja den Verdacht, Shellac haben bei der Reise nach Europa diesmal einfach ihre Uhren auf Easter Standard Time (oder wasimmer die zuhause haben) gelassen, womit das eine zivile Zeit wäre. Schade. Primavera Sound ohne Shellac ist wie Weihnachten ohne Pudding.

Lee Ranaldo e os Dust: Es ist wie das Wiedersehen mit einem alten Freund. Allerdings einem, dessen Musik nicht sonderlich aufregend ist.

Neutral Milk Hotel: Gut, dass sie zurück sind. Auch wenn Jeff Mangums Kommunikation mit dem Publikum ausschließlich aus Ausforderungen besteht, nicht zu fotografieren oder filmen.

John Grant: Selbstmitleidige Heulsuse, von der ich nie vorher etwas gehört habe und hoffentlich nie wieder etwas hören werde.

Dum Dum Girls: Die habe ich mal gemocht? Was ist bloß aus denen geworden? Uninspiriertes Gitarrengelärme, bei dem Styling mehr zählt als Musik.

Charles Bradley: Erfrischend altmodischer Soul. Eines der Highlights.

St. Vincent: auf Dauer zu esoterisch-anstrengend.

Auf die Idee, zu Speedy Ortiz zu gehen, kam ich leider erst spät. Die letzten zwei Minuten klangen jedenfalls vielversprechend. Wenn man die besseren Seiten des 90er-Jahre-Indierock mag.

Peter Kern

Home Gigs Bands Labels Seitenanfang