Elektrisch über den Starnberger See
Ausflugsbericht mit Fahrplan und Fotos
Anmerkungen: Die Fahrpläne sind mit Optionen angegeben; die von
mir benutzten Wege und Stationen sind
dunkelblau gekennzeichnet. Alle Daten
beziehen sich auf August 2023, ohne Gewähr und Anspruch auf
Vollständigkeit. Das Deutschlandticket gilt nicht auf den Schiffen der
Bayerischen Seenschifffahrt.
Auf einigen bayerischen Seen bin ich bereits mit Schiffen unterwegs gewesen. Nicht so auf dem Starnberger See. Also fasste ich den Plan, ihn auf ganzer Läge, von Nord nach Süd zu befahren. Im Norden liegt Starnberg, im Süden Seeshaupt, und mehrmals am Tag befährt die Bayerische Seenschifffahrt GmbH – ein Unternehmen des Freistaats Bayern – diese Strecke. Im August 2023 gilt wegen Personalmangel zwar ein "Ersatzfahrplan", aber zweimal täglich startet weiterhin die "Große Rundfahrt", die die Gesamtstrecke zurücklegt.
Ich hatte mich für das Schiff am Nachmittag, 14.30 Uhr ab Starnberg entschieden. Da ich auch immer dafür bin, noch nicht gefahrene Wege im ÖPNV auszuprobieren, hatte ich außerdem den Plan gefasst, den Rückweg ab Seeshaupt nicht mit der Bahn, sondern per Bus zur S-Bahn in Wolfratshausen zu beginnen. Hierbei kommt mir mein Deutschlandticket zu Gute, da meine alte MVV-Karte zwar bis Starnberg gereicht hätte, aber nicht nach Seeshaupt. Im Gegensatz zum Bus befindet sich die Bahnlinie von dort nach Tutzing gar nicht im Verkehrsverbund. Beim Anschauen der Fahrpläne stellte ich fest, dass ich denselben Bus wie in Seeshaupt auch in Ambach erreichen würde, so dass sich die Option ergab, das Schiff erst dort zu erlassen.
S1 Unterschleißh. 13:12 Laim 13:28 Hauptbahnhof 13:37 S6 RB65 Hauptbahnhof 13:32 13:59 Laim 13:39 | Pasing 13:43 14:05 Starnberg 14:04 14:16
Mittels S-Bahn bin ich rechtzeitig in Starnberg, um das direkt am Bahnhof liegende Schiff zu erreichen. Beim Erwerb der Fahrkarte erfahre ich, dass die Option mit Ambach sich erledigt hat, da der dortige Anlegesteg wegen Reparatur nicht angefahren wird. Ich hatte mich vorher nicht darum gekümmert, welches Schiff eingesetzt wird. Der sonst auf den Webseiten der Seenschifffahrt verfügbare Einsatzplan war auch aufgrund des Ersatzfahrplans nicht vorhanden.
Am Steg liegt dann die "MS Berg", genauer gesagt: die "EMS Berg". "EMS" steht für "Elektromotorschiff"; die "Berg" ist komplett elektrisch angetrieben. Das entschädigt etwas dafür, dass keines der beiden größeren Schiffe zum Einsatz kommt, was wohl auch mit besagten Personalproblemen zu tun hat. Hauptnachteil ist dabei die etwas begrenzte Bewirtung: eine kleine Selbstbedienungstheke und Kaffee-Pappbecher aus dem Automaten. Ansonsten handelt es sich bei der "EMS Berg" um das – 2021 auf der Lux-Werft bei Bonn gebaute – modernste Schiff der Flotte.
Schiff 1 EMS Berg Starnberg 14:30 Possenhofen 15:05 Tutzing 15:29/15:35 Seeshaupt 16:18 Ambach* 16:40* Tutzing 17:05/17:10 Possenhofen 17:36 Starnberg 18:10 * in Ambach wurde wg. Stegrenovierung nicht angelegt
Wir passieren als erste Zwischenstation den Anleger in Berg. Zwischen Berg und Leoni sieht man am östlichen Seeufer zunächst das heute etwas unscheinbare Schloss Berg und dann die Votivkapelle sowie das Kreuz, die beide an den Tod Ludwigs II. erinnern sollen. Nach dem Halt in Leoni wechselt das Schiff zum Westufer, wo wir Possenhofen erreichen und anschließend an der Roseninsel vorbeifahren. In Tutzing gibt es einen kleinen Aufenthalt und einen größeren Fahrgastwechsel. Die EMS Berg ist im Südteil des Sees nun voller als im nördlichen Teil. Es folgt noch der Halt in Bernried, dann geht es weiter nach Seeshaupt, wo ich das Schiff verlasse.
Während der ganzen Fahrt sind die Alpen immer näher gerückt. Mit Teleobjektiv scheint Seeshaupt schon in den Bergen zu liegen. In der Nähe des Anlegestegs gibt es ein Kiosk, wo ich ein Eis kaufe, und dann noch etwas am See entlanggehe. Außerdem gibt es in der Nähe am Seeufer noch einen Biergarten inklusive Badeplatz.
Wie in vielen Orten an bayerischen Seen ist das Ufer aber zu großen Teilen privatisiert und für die Öffentlichkeit unzugänglich. Anschließend erreiche ich nach einem Gang durch den Ort die Bushaltestelle. In Seeshaupt beträgt die Weglänge vom Anlegesteg zur Haltestelle Schule 400 bis 500 Meter (Karte von Seeshaupt). Im Ambach wären zur Bushaltestelle etwa 700 Meter parallel zum Seeufer nach Norden zurückzulegen. Dies kommt jedoch nicht in Frage, da der Anlegesteg gerade außer Betrieb ist.
Bus 373 Seeshaupt Bahnhof 16:50 Seeshaupt Schule 16:52 Ambach, Münsing 17:09 Wolfratshausen 17:35
Der Bus kommt schon mit fünf Minuten Verspätung in Seeshaupt an. Der Fahrplan sieht keine Pause am Bahnhof vor, so dass auch meine Abfahrt fünf Minuten verspätet stattfindet. Auf dem Weg nach Wolfratshausen kommen weitere fünf Minuten Verspätung hinzu, da der Fahrplan die benötigte Zeit wohl nicht korrekt berücksichtigt. Die S7 um 17:44 Uhr erreiche ich laufend, und nur weil kurz vor mir jemand an der letzten Tür einsteigt, und ich gerade noch hineinspringen kann. S-Bahn-Abfahrt ist dann leicht verspätet.
S7 S7 Wolfratshausen 17:44 18:04 Donnerbergerbrücke 18:22 18:42 Hauptbahnhof 18:27 18:47
Als Alternative zum Bus nach Wolfratshausen kann man natürlich auch die Bahn via Tutzing nutzen. In Seeshaupt sind es vom Anlegesteg zum Bahnhof etwa anderthalb Kilometer. Verlässt man das Schiff in Tutzing, so ist dort vom Anlegesteg zum Bahnhof etwa ein Kilometer zurückzulegen.
RB66 RB66 RB66 Seeshaupt 16:42 17:18 17:42 Tutzing 16:53 17:53 RB6 RB6 S6 Tutzing 17:00 17:32 18:00 18:04 Starnberg | 17:40 | 18:14 Pasing 17:20 17:53 18:20 18:38 Laim | | | 18:42 Hauptbahnhof 17:26 18:00 18:26 18:49
Sowohl die S7 als auch die S1 haben an der Donnersbergerbrücke einige Minuten Verspätung.
S1 S1 S1 S1 Hauptbahnhof 17:43 18:03 18:23 18:43 Donnerbergerbr. 17:47 18:07 18:27 18:47 Laim 17:51 18:11 18:31 18:51 Unterschleißh. 18:06 18:26 18:46 19:06
Mit dem Deutschlandticket über den Rhein
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Zuletzt geändert am 1.9.2023 /
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