Dieser Text entstand im November 1998,
wurde zum damaligen Zeitpunkt jedoch
nicht veröffentlicht.

PRO BAHN gratuliert zur Neufahrner Spange
Fahrgastverband sieht aber gravierende Mängel im S-Bahn-Management

Der Fahrgastverband PRO BAHN gratuliert der Deutschen Bahn AG zur Eröffnung der Neufahrner Spange!

Diese Verbindungsstrecke verbessert zwar den Anschluß des Münchner Flughafens, die anderweitig bei der S-Bahn bestehenden Mängel müssen aber endlich auch beseitigt werden. Schon jahrelang mahnen PRO BAHN und andere Verbände, aber auch die Landeshauptstadt München den Ausbau der Münchner Südumfahrung für den S-Bahn-Verkehr an. Gerade die Störfälle der letzten Wochen haben wieder einmal gezeigt, daß die Stammstrecke nicht ausreicht, auf Dauer einen vernünftigen Betrieb durchzuführen.

Obwohl die Zustände bei der S-Bahn schon immer zu wünschen übrig ließen, kam es in letzter Zeit zu Verspätungen, die in ihrer Summe alles vorangegangene noch überboten und für die Fahrgäste eine Zumutung waren. Die Deutsche Bahn AG hat mit einem Entschuldigungsschreiben und der Ankündigung von Fahrplanänderungen erste Konsequenzen gezogen.

Das kann aber nur ein erster Schritt sein. Das Management der Münchner S-Bahn muß insgesamt verbessert werden. Vor personellen Konsequenzen auch in der Leitung des verantwortlichen Bereichs Nahverkehr sollte nicht zurückgeschreckt werden. Nicht nur die Einhaltung des Fahrplans, auch der Zustand von Bahnhöfen und Fahrzeugen war zuletzt katastrophal. Die Wahrscheinlichkeit einen S-Bahn-Zug zu finden, der die Bezeichnung "fahrende Mülltonne" nicht verdient hätte, liegt zur Zeit wohl bei deutlich unter 50 Prozent.

Die S-Bahn, mit der im Beisein von viel Prominenz die Neufahrner Spange eröffnet wird, wird wohl keinen verunreinigten Fußboden oder überquellende Abfallbehälter aufweisen. Sie wird auch nicht überheizt sein und die Türen werden alle ordnungsgemäß schließen. Aber vielleicht nimmt sich Verkehrsminister Wiesheu einmal die Zeit, am Samstag vormittag mit einem ganz normalen Regelzug der S1 nach Neufahrn zu fahren. Und vielleicht findet er sogar Gelegenheit, sich ein oder zwei Unterwegsbahnhöfe genauer anzuschauen. Danach könnte er wahrscheinlich besser beurteilen, was den Kunden des Unternehmens Zukunft täglich zugemutet wird.



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