Dieser Text basiert auf einem Artikel
für die PRO BAHN Post April 2009.
Bearbeitungsstand: 22.3.2009

 
 

  Flughafenanbindung
Von einem Desaster ins nächste?

Im Gegensatz zur bayerischen Staatsregierung hatte PRO BAHN nach dem Scheitern des Transrapids einen "Plan B" zur Hand. Schon im Mai 2008 konnten sowohl Vorschläge für kurzfristige Übergangslösungen als auch für den mittelfristigen Infrastrukturausbau in der Region nördlich von München unterbreitet werden.

Während zum Infrastrukturausbau erste Zwischenergebnisse eines Gutachtens vorliegen, drohen Planungen einer notwendigen kurzfristigen Verbesserung zu scheitern. Zuletzt ging es in den Medien nur noch um Interessen von Autofahrern und Anwohnern; die Fahrgäste schienen der Aufmerksamkeit der Politik entgangen zu sein.

PRO BAHN hat daher in einem weiteren Brief an Verkehrsminister Zeil versucht, die Schwerpunkte der Überlegungen wieder etwas in Richtung Fahrgastinteressen zu verschieben. In diesem Brief, wurde nochmals gefordert, ab Dezember 2009 mit zwei getrennten S-Bahn-Linien von München nach Neufahrn und von dort weiter nach Freising und zum Flughafen zu fahren. Damit würde das zeitraubende Flügeln und Kuppeln in Neufahrn den Fahrgästen erspart, und es stünde eine insgesamt größere Platzkapazität zur Verfügung.

Ein Verzicht auf eine solche rein betriebliche Lösung würde bedeuten, dass die Fahrgäste noch einmal mehr als ein Jahrzehnt warten müssen, bis neue Gleise gebaut werden. Gerade im Norden von München sind die Bürger Opfer verkehrspolitischer Versäumnisse. Die beteiligten Städte und Gemeinden haben ihre Hausaufgaben bei der Beseitigung von Bahnübergängen nicht gemacht, und die Staatsregierung hat jahrelang nur vom Transrapid geträumt. Während woanders der 10-Minuten-Takt eingeführt wurden, neue Gleise entstanden, und Expresszüge ausprobiert wurden, ist entlang der S1-Trasse die Zeit stehen geblieben.

Im Gegensatz zu vielen Politikern, die mangels eigener Erfahrung mit der S-Bahn nur eine möglichst schnelle Punkt-zu-Punkt-Verbindung zum Flughafen fordern, legt PRO BAHN besonderen Wert auf die Fahrplanstabilität. Es geht dabei nicht nur um die Interessen neuer Fahrgäste zum Flughafen, sondern auch um die S-Bahn-Kunden, die bereits jahrzehntelang die Verhältnisse auf der S1 ertragen müssen.

Es kann nicht sein, dass nun Politiker Wahlkampf gegen die Fahrgäste machen und ihre Klientel ausschließlich bei Anwohnern und Autofahrern suchen. Wenn eine solche kurzfristige Lösung für die S1 zerredet würde, wäre dies nach dem Transrapidende ohne "Plan B" ein weiteres Desaster bayerischer Verkehrspolitik. Es sollte eigentlich nicht nur im Fahrgastinteresse sein, dies zu vermeiden.

Weitere Informationen von PRO BAHN zur Anbindung des Münchner Flughafens über die Schiene findet man im Internet unter www.pro-bahn.de/oberbayern/flughafen.

Edmund Lauterbach

 
 


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