Dieser Text basiert auf einem Artikel
für die PRO BAHN Post November 2013.
Bearbeitungsstand: 23.10.2013

 
 

 

Zugtoiletten und ihre Türen
Irgendwie peinlich

Die Süddeutsche Zeitung hat letztens eine Glosse dazu veröffentlicht, dass Toilettentüren in Zügen manchmal vom Benutzer nicht verriegelt werden, weil er den entsprechenden Schalter nicht als Bestandteil des Bedienungsablaufs erkennt: sz.de/1.1799988

Die meisten Fahrgäste werden das Problem kennen – für alle Beteiligten irgendwie peinlich. Im ersten Moment wird bei vielen Beobachtern auch etwas Schadenfreude dabei sein – so ist der Mensch nun einmal.

Ernsthaft betrachtet hat man allerdings den Eindruck, dass die Leute, die heutzutage Zugtoiletten entwerfen, von Usability/Gebrauchstauglichkeit nur wenig Ahnung haben. Eigentlich sollte die Türmechanik so gestaltet sein, dass auch ohne groß zu überlegen und in alle Ecken (oder auf alle Wände) zu schauen, klar ist, was zu tun ist. Insbesondere ist dieses Fahrgastverwirrspiel ja auch in jeder Baureihe wieder etwas anders. Und daran ist nicht nur der Hersteller schuld – man darf da von Seiten des Auftraggebers Deutsche Bahn durchaus Vorgaben zur Vereinheitlichung erwarten. So wie es jetzt ist, ist es halt ein Quell für lustige Zeitungsglossen (siehe oben).

Man sollte bei der Problematik auch an ältere Menschen denken, die sowieso mit der Technik etwas Probleme haben, und eben in solchen Situationen schnell überfordert sind. Das ist dann nicht mehr wirklich lustig, sondern ein klare Verfehlung des Ziels Barrierefreiheit. Wenn wir Glück haben, werden wir alle mal 80 und können vielleicht auch dann noch Bahnfahren. Ob wir dann aber mit den Toilettentüren in den Zügen klarkommen, ist angesichts der Entwicklung wohl eher zu bezweifeln.

Wie gesagt: irgendwie peinlich – insbesondere aber für Bahnunternehmen und Hersteller.

Edmund Lauterbach


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