Dieser Text basiert auf einem Artikel
für die PRO BAHN Post Februar 2013.
Bearbeitungsstand: 17.1.2013

 
 

 


Zweiter S‑Bahn-Tunnel:
Nicht nur zu teuer sondern auch unsicher?

Im Dezember hat die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) in einem Schreiben an OB Ude und die Stadtratsfraktionen erläutert, warum Sie Einspruch gegen DB-Planungen zum zweiten S‑Bahn-Tunnel erheben muss. Unter railblog.info/images/2013/20121217-MVG-2SBS.pdf kann man die Argumente der MVG nachlesen. Insbesondere wird die Wegeführung der umsteigenden Fahrgäste am Hauptbahnhof sehr kritisch gesehen, und der DB vorgeworfen, die Zahlen der zu erwartenden Fahrgäste zu niedrig angesetzt zu haben. Die MVG befürchtet daher eine Überlastung der U-Bahnhöfe am Hauptbahnhof und sieht einen sicheren und leistungsfähigen U-Bahn-Betrieb nicht mehr gewährleistet.

PRO BAHN hat in einer Pressemitteilung darauf hingewiesen, dass auch die Planungen für die S‑Bahnhöfe Laim und Marienhof nicht die Qualität aufweisen, die nach dem heutigen Wissensstand erforderlich ist. Aufgrund eines Vergleichs mit den Planungen zum Umbau des U-Bahnhofs Sendlinger Tor unterbreitet PRO BAHN den Vorschlag, der MVG auch die Planungsverantwortung für die Bahnhofsbauwerke des Projekts zweiter S‑Bahn-Tunnel zu übertragen.

Gleichzeitig mit den Vorwürfen der MVG wurde eine weitere Kostensteigerung des geplanten Tunnelbaus publik. Als Folge eines Ultimatums des bayerischen Ministerpräsidenten hat die DB die bekanntgewordenen Zahlen zwar einige Tage später dementiert. Die Folgen des Schönredens von Kostenkalkulationen kann man aber bekanntlich beim Stuttgarter Hauptbahnhof oder beim Berliner Flughafen besichtigen.

In einer weiteren Pressemitteilung hat PRO BAHN ein Planungsmoratorium für den Tunnel gefordert. Dies biete zum einen die Chance, realistische Kosten und Pläne zu erarbeiten, zum andere schaffe es die notwendige Luft dringende Verbesserungen im S‑Bahn-Netz umzusetzen. Als Beispiele für Sofortmaßnahmen werden die Sanierung und der Umbau des Bahnhofs Laim mit dem Bau der Umweltverbundröhre, die Beseitigung des Nadelöhrs am Bahnhof Pasing sowie die Einfädelung der Sendlinger Spange in den Bahnhof Laim genannt.

Jedes dieser Projekte ist unabhängig von der konkreten Realisierung einer zweiten S‑Bahn-Stammstrecke. Das hat Politik und DB aber nicht davon abgehalten, seit Beginn der Tunnelplanungen im Jahr 2001, nicht nur die genannten Maßnahmen, die für die Stabilisierung des S‑Bahn-Verkehrs enorm wichtig wären, sondern auch notwendige Verbesserungen auf den S‑Bahn-Außenästen weitgehend zu blockieren.

Weitere Informationen zu den Vorschlägen von PRO BAHN Oberbayern für die Münchner S‑Bahn findet man auf www.pro-bahn.de/oberbayern/s-bahn.

Edmund Lauterbach
 

 


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