Dieser Text basiert auf einem Artikel
für die PRO BAHN Post Mai 2018. Bearbeitungsstand: 21.4.2018 |
Kartenmaterial mit Fahrtrouten
Verbindung nach Südböhmen
In einem verkehrspolitischen Schlusswort zu einem Reisebericht von 2013 wird auf den fehlenden Lückenschluss im südlichen Bayerischen Wald zwischen Waldkirchen und Nové Údolí, sowie die großen Umwege hingewiesen, wenn man zwischen Südbayern und Südböhmen mit der Bahn fahren möchte. Die gängigen Schienenverbindungen erfordern zwischen 150 und 210 Kilometer zusätzliche Wegstrecke im Vergleich zu einer Verbindung über die Ilztalbahn und die Schienenlücke zur tschechischen Grenze. In besagtem Schlusswort
(www.myway.de/ Weitere Halte der Buslinie sind München Messe, Mühldorf, Altötting, Simbach, Bad Füssing, Pocking und Passau. Ab Budweis fährt der Bus weiter nach Prag. Damit werden neben Freyung und Südböhmen auch Verbindungen Richtung Südostbayern und Rottal angeboten, die von der Fahrzeit her mit dem Schienenverkehr gut konkurrieren können. In Bad Füssing entlässt der Bus seine Fahrgäste nach knapp drei Stunden direkt an der Therme. Mit der Bahn ist man in vergleichbarer Zeit am Bahnhof Pocking, braucht aber dann meist noch Bus oder Taxi um weiterzukommen. Von München nach Freyung geht es an Fahrtagen der Ilztalbahn etwas schneller als mit dem Flixbus. Auch Umsteigen in Passau in eine Buslinie nach Freyung funktioniert insgesamt schneller als die Fahrzeit im Flixbus. Das kann man aber dem Auskunftssystem der DB nicht entnehmen, da seit 2017 der Landkreis Freyung seine Buslinien nicht mehr durch die DB-Tochter Ostbayernbus sondern ein anderes Unternehmen bedienen lässt. Es drängt sich der Eindruck auf, dass bei der Entscheidung, welche Linien Flixbus anbietet, auch eine Schwachstellenanalyse des Schienenverkehrs durchgeführt wird. Dort, wo die Bahn langsam ist (Rottal) oder große Umwege macht (nach Südböhmen), dort, wo der Öffentliche Verkehr im Zeitalter der Digitalisierung an seinen Auskunftssystemen scheitert (Freyung), da tut sich Flixbus mit seinen zwar nicht sonderlich schnellen, nicht häufig verkehrenden Bussen leicht, weil es durchgehende Verbindungen und ein einfach bedienbares Buchungssystem anbietet. Schwieriger wird es schon, wenn etwas nicht klappt: Die Fahrgastrechte im Fernbusverkehr sind unterentwickelt. Und am Ende profitiert der Bus natürlich von einer Verkehrspolitik, die die Schiene benachteiligt. Flixbus benutzt gut ausgebaute Straßen nach Ostbayern und in den Bayerischen Wald, ohne sich an den Infrastrukturkosten zu beteiligen. Bahnunternehmen zahlen Trassenentgelte, oder müssen wie bei der Ilztalbahn Gleise und Bahnhöfe selber unterhalten. Die Tatsache, dass es ohne Ilztalbahn keinerlei Busverbindung zum tschechischen Grenzbahnhof Nové Údolí gibt, wirkt da schon fast wie eine Kleinigkeit, ist aber ein Symbol für den fehlenden politischen Willen, die Lücke zwischen Bayern und Südböhmen zu schließen. Edmund Lauterbach |
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Kartenmaterial mit Fahrtrouten:
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Quellen und Querverweise:
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