Dieser Text basiert auf einem Artikel
für die PRO BAHN Post Dezember 2009. Bearbeitungsstand: 15.11.2009 |
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Bahnsteigzugang Feldmoching
Was lange währt ... ... wird auch nicht wirklich gut Anfang November kamen sich die Deutsche Bahn und die Münchner Verkehrsgesellschaft ein Stück näher: im Bahnhof München-Feldmoching wurde der Zugang vom Bahnsteig 1 zum Zwischengeschoss über der U-Bahn-Station eröffnet. An Bahnsteig 1 halten seit Juni 2006 planmäßig die stadteinwärts fahrenden S-Bahnen und Regionalbahnen. Seitdem – also seit mehr als drei Jahren – mussten die zahlreichen Umsteiger aus Richtung Freising, Flughafen und Landshut über die Straße hetzen, um den Zugang zur U-Bahn am Busbahnhof zu erreichen. Die 2006 erfolgte Verlegung des Halts der Züge Richtung München von Gleis 2 auf Gleis 1 ist eine Maßnahme, die den Güterzügen ermöglicht, in Feldmoching Richtung Rangierbahnhof Nord abzubiegen, ohne die Personenzüge zu behindern. Die dritte Bahnsteigkante ermöglicht zudem Überholungen der S-Bahn – vorzugsweise stadtauswärts – durch Regionalzüge. Ursprünglich sollte der Bahnsteig 1 und gleichzeitig ein direkter Zugang zum Zwischengeschoss im Herbst 2005 in Betrieb gehen. Der Bahnsteig wurde mit einem dreiviertel Jahr Verspätung fertig; der Abgang ins Zwischengeschoss wurde zurückgestellt. Seit 2007 wurde dann am U-Bahn-Zugang gebaut. Eigentlich sollte diese Verbindung im selben Jahr noch benutzbar sein. Aus verschiedenen Gründen, die in ihrer Gesamtheit öffentlich nie ganz klar wurden, kam es mehrfach zu Verzögerungen. Zuerst vertröstete man die Fahrgäste auf Mitte 2008, dann auf Ende 2008. Im Dezember 2008 strebte man die Fertigstellung für März 2009 an und im Frühjahr wurde dann als Eröffnungstermin die Jahresmitte genannt. Nachdem ein Lift zwischen Bahnsteig und Zwischengeschoss wohl schon in der Planungsphase eingespart wurde, sparte man zuletzt auch noch die vorgesehene Rolltreppe ein. Entstanden ist jetzt ein recht großes Bauwerk mit einer einfachen Treppe, und daneben dem abgedeckten Rohbau des Rolltreppenschachts. Ebenfalls etwas merkwürdig wirkt der geknickte Gang zwischen Treppe und Hauptraum des Zwischengeschosses. Normalweise gestaltet man heute unterirdische Gänge möglichst übersichtlich. Wünschenswert, aber schwerer zu realisieren, wäre eine etwas nördlichere Lage des U-Bahn-Zugangs gewesen. An der jetzigen Position des oberen Treppenabsatzes oder am südlichen Ende des DB-Bahnsteigs kann ein weiterer Zugang zum Busbahnhof sinnvoll sein. Hier zeigten schon wenige Tage nach Fertigstellung erste Trampelpfade, was die Fahrgäste wirklich wollen. Bereits beim Bau des Bahnsteigs vor vier Jahren wurde versäumt einen Zugang zu Dülfer- oder Herbergstraße und damit in Richtung eines etwa zeitgleich im Norden Feldmochings entstandenem Neubauviertel einzurichten. Die neue Treppe zwischen S- und U-Bahn ist zwar eine Verbesserung für die Fahrgäste; Bauzeit und Aufwand stehen aber in einem sehr schlechten Verhältnis zum erzielten Ergebnis. Schon die Idee, an einer Verknüpfungsstation einen neuen Bahnsteig zu bauen, aber zunächst auf den direkten Abgang zur U-Bahn zu verzichten, mutet seltsam an. Eine solch wichtige und gut frequentierte Verbindung nur mit einer einfachen Treppe auszustatten, ist sicher nicht das, was man heutzutage erwartet. Ältere Menschen oder Eltern mit Kinderwagen müssen weiterhin den Umweg über den Busbahnhof nehmen. Eine attraktive Verknüpfung von U-Bahn und S-Bahn stellt man sich wahrhaft anders vor. |
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