Dieser Text basiert auf einem Artikel
für die PRO BAHN Post Januar 2024.
Bearbeitungsstand: 18.12.2023

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Neue Farben bei MVV-Regionalbussen

Im Oktober 2022 kündigte der Münchner Verkehrsverbund (MVV) an, sich ein neues Logo und ein Design mit neuen Farben zu geben. Das bis dahin genutzte Logo war das zweite in der Verbundgeschichte und das Farbkonzept setzte auf die klassischen Farben Weiß, Blau und Grün. Beim neuen Farbschema gibt es nun ein helles Gelbgrün, das an Neonfarben erinnert, und ein sehr dunkles Grünblau.

Auf den Webseiten und in den Online-Medien war das neue Design schnell umgesetzt, MVV-Printmedien folgten kurz darauf. Und nun, über ein Jahr nach der Ankündigung, fahren mehrere Buslinien im neuen Farbkonzept. Bei einer Testfahrt mit den Linien X205 und X206 wurden drei Bustypen verschiedener Hersteller beobachtet, bei denen die Farben leicht unterschiedlich genutzt wurden. Im Gegensatz zu den Medien des MVV, die eher hell gestaltet sind, dominiert bei den Bussen der dunkle Farbanteil, wobei an der Front mal mehr und mal weniger das auffällige Gelbgrün verwendet wird. Es wird sicher noch einige Jahre und etliche Ausschreibungen dauern, bis alle MVV-Regionalbusse in den aktuellen Farben herumfahren. Irgendwann wird dann eine neue Geschäftsführung sich das nächste Farbkonzept ausdenken.

Wie im letzten Heft erwähnt, fährt die Linie X206 an einer neuen Wendeschleife "Lohhof (S) Nord" ab. Am 11. Dezember gab es an den Haltestellen zwischen dort und dem Endpunkt Feldmoching noch keine Schilder, die auf die neue Buslinie hinwiesen. In Lohhof hatte man einen Fahrplan an ein vorhandenes Schild der Linie 218 geklemmt. Weder am Verknüpfungspunkt Lohhof noch an der Haltestelle Keltenschanze, an der Umsteigen zu den Linien X202, 218 und 772 möglich ist, gibt es digitale Anzeigen, die sonst im Unterschleißheimer Stadtgebiet weit verbreitet sind. Bleibt abzuwarten, was noch kommt. So fehlt beispielsweise an der neuen Wendeschleife bisher Wetterschutz und weitere Ausstattung.

Vier Fotos von Bussen in neuer Lackierung

Am 12. Dezember tauchte auch an der vorher leeren, dritten Abfahrtsposition der Lohhofer Wendeschleife ein Haltestellenschild auf. Und siehe da – es ist das erste mir bekannte, das dem neuen Farbschema des MVV folgt. Ob es gefällt oder nicht, ist sicher subjektiv. Bis alle MVV-Schilder ausgetauscht sind, wird es – auch wegen der Situation in den dazugekommenen Landkreisen – wohl eher Jahrzehnte als Jahre dauern. Ob es schlau ist, die "Corporate Identity" mittels solcher Schilder zu realisieren, weiß ich nicht. In der Stadt München reichen auch eher unauffällige Haltestellenmasten aus, die natürlich Schilder tragen, die alle notwendigen Informationen enthalten sollten. Beispiele aus anderen Städten wie Bonn zeigen, dass auch digitale Anzeigen an solche Masten montiert werden können.

Bei der Linie X205 waren die Haltestellenschilder vorhanden. Entlang der Fahrtroute sieht man digitale Anzeigen an Bushaltestellen allerdings insgesamt seltener als in Unterschleißheim. Am Forschungsgelände in Garching fehlen leider Busstellplätze, so dass das Aussteigen über den (matschigen) Grünstreifen erfolgte. Hier ist dringend die bereits einmal diskutierte Erweiterung der Haltestellenanlage nötig. Angesichts der dort sehr raumgreifenden Flächen für abgestellte Autos liegt das Problem wohl eher an den Prioritäten statt am vorhandenen Platz.

Im Gegensatz zur Linie X206 waren die Fenster der Linie X205 bereits mit dem großen X der MVV-Expressbusse beklebt, was zumindest beim Autor immer eine Fehlfokussierung der Augen und leichtes Schwindelgefühl hervorruft. Nun – Marketing beherrscht die Welt, nicht Kundeninteressen.

Edmund Lauterbach

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