Donau-Moldau-Rundreise

Ilztalbahn-Premiere, Donau-Schifffahrt und Südböhmen  –  Teil 2

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Am Montag fährt die Ilztalbahn nicht. Ich fahre trotzdem nach Passau – mit dem Bus. Die Busfahrt dauert mit einigen Schleifen länger als die Bahnfahrt, hat aber den Vorteil, dass die Fußwege sowohl in Waldkirchen als auch in Passauer kürzer sind. In Passau beziehe ich im Hotel Am Paulusbogen ein Zimmer mit Donaublick. Danach ist die Besichtigung der Altstadt angesagt.

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Am Nachmittag kehre ich noch einmal kurz ins Hotel zurück, habe aber inzwischen beschlossen, mit einem Kleinbus hoch zur Veste Oberhaus zu fahren. Die Buslinie hatte ich bei meinem Stadtrundgang entdeckt, und kann mir so den Aufstieg zu Fuß sparen.

Hinab geht es dann aber über den Wehrgang der Festung und weiter über Fußwege zur Donaubrücke. Kurz bevor ich unten bin, fängt es an zu regnen. Nach einer weiteren Pause im Hotel suche ich mir eine Gaststätte wo bei Abendessen und Bier der Tag ausklingt. Auf dem Rückweg gelingen mir noch ein paar Fotos eines Regenbogens der die Veste Oberhaus mit dem Dom verbindet.

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Dienstagmorgen – Sonnenschein. So soll es sein. Denn vom Hotel geht es wenige Schritte zum Schiffsanleger und dort auf die MS Passau. Eben das Gepäck untergebracht und dann hinauf auf das Oberdeck. Besseres Wetter für eine Schiffstour kann es kaum geben.

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Punkt neun Uhr wird abgelegt. Das Schiff muss erst wenden, dann geht es flott donauabwärts. Stadtpanorama, Oberhaus, Ilzmündung, Innspitze ziehen vorbei – dann sind wir auf dem Weg nach Österreich. Aus dem Lautsprecher gibt es Erläuterungen zum Grenzverlauf, während wir die Brücke der stillgelegten Eisenbahnstrecke nach Hauzenberg passieren. Rechts ist nun Österreich, links noch Deutschland. Das bleibt auch so bis zur Schleuse Jochenstein. Beeindruckend ist, dass im Bereich der Aufstauung Orte unterhalb des Wasserspiegels liegen.

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Die Schleusung dauert etwa 20 Minuten und ist die erste von drei auf der Strecke nach Linz. Ansonsten sieht man überwiegend Landschaft garniert mit ein paar pittoresken Orten im Tal und einigen Burgen auf den Bergen.

Wichtigste Zwischenstation ist Schlögen an der gleichnamigen Donauschleife. Es steigen ungefähr so viele Leute aus wie ein – die meisten mit Fahrrädern. Danach kommt der sehenswerteste Teil der Fahrt mit engen Flussschleifen und überwiegend naturbelassenen Uferabschnitten. Aus dem Schiffslautsprecher erfährt man unter anderem, dass die bei Ober- und Untermühl mündenden Kleine und Große Mühl Namensgeber des österreichischen Mühlviertels sind, oder dass man bei Schloss Neuhaus früher die Donau mit einer Kette absperren konnte.

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In Linz liegt das Hotel Wolfinger direkt am Hauptplatz und ist vom Schiffsanleger noch halbwegs gut zu Fuß erreichbar. Nächster Programmpunkt nach dem Einchecken ist die Pöstlingbergbahn. Als ich das erste Mal mit dieser Bahn fuhr, waren es noch Altfahrzeuge, und man musste erst mit der Straßenbahn auf die andere Donauseite fahren. Inzwischen hat die Bergbahn die gleiche Spurweite wie die Straßenbahn und fährt mit neuen Fahrzeugen direkt am Hauptplatz ab.

Während es in der Stadt drückend warm geworden ist, sorgt oben auf dem Pöstlingberg der Wind für ein angenehmeres Klima. Trotzdem ist nach dem ersten Aussichtspunkt zunächst mal der Besuch auf der Terrasse eines Cafés angesagt. Nach einem Blick in die Pöstlingbergkirche folge ich dem Rundweg wieder bis zur Bergbahnstation. Nach einem Besuch im Biergarten des Kirchenwirts fahre ich wieder hinab in die Innenstadt.

Am Abend sitze ich bei angenehmen Temperaturen noch lange im Garten des Klosterhofs bei gutem Essen und gutem Bier.

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Am Mittwoch soll es mit dem Zug nach Budweis gehen. Als ich die unterirdische Straßenbahnhaltestelle am Linzer Hauptbahnhof verlasse, sehe ich als erstes, dass mein Zug durch einen Bus ersetzt wird. Nachfrage ergibt, dass irgendwo die Oberleitung beschädigt ist. Es stellt sich dann heraus, dass schon zwei Bahnhöfe weiter, in Steyregg, wieder in den Zug umgestiegen werden kann. Die erhebliche Verspätung wird bei einem weiteren unplanmäßigen Umsteigen in Summerau und auf dem tschechischen Teilstück größtenteils wieder aufgeholt.

In Budweis liegen Altstadt und das Hotel U Černé Věže in einiger Entfernung zum Bahnhof, so dass ich erst einmal ein Stück Fußgängerzone durchquere. Das Hotel hat statt Zimmer ganze Apartments, ein Luxus, den ich eigentlich kaum ausnutze. Dafür muss man das Frühstück im angeschlossenen Café zusätzlich zahlen.

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Der Mittwochnachmittag dient dann dazu, die Budweiser Altstadt zu erkunden – wie sich herausstellt ein lohnenswerter Rundgang. Am Abend gibt es dann in der Bierstube (Pivnice Budvarka) des Hotels Malý Pivovar ("Kleine Brauerei") zum Essen natürlich das heimische Budweiser Bier.

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Für Donnerstag hatte ich ein sogenanntes CD-Net-Ticket für die Region Südböhmen schon zuhause per Internet erworben. Am Vormittag fahre ich zunächst nach Český Krumlov – eine Unesco-Welterbe-Stadt. Der Bahnhof liegt hier oben, die Altstadt unten im Tal, und dazwischen das Schloss. Nach der Prager Burg ist das Schloss Český Krumlov der zweitgrößte historische Bau in Tschechien. Die Schlossanlagen (Lageplan) erstrecken sich auf einem Hügelkamm oberhalb von Moldau und Altstadt. Sie setzen sich aus Gebäuden aus unterschiedlichen Epochen zusammen. Der Weg vom unten gelegenen Zugang bis zum Garten oberhalb des Schlosses führt durch mehrere Innenhöfe und über die sogenannte Mantelbrücke bis zum Schlosspark (Lageplan). Und immer wieder tolle Blicke auf die Altstadt hinunter.

Gegenüber dem unteren Schlosseingang liegt das ehemalige Minoritenkloster von Český Krumlov. Nach einem Abstecher dorthin führt mein Weg über die Moldaubrücke in die Altstadt. Die eigentliche Halbinsel ist übersichtlich: man schaut sich den zentralen Platz und die Pfarrkirche an, geht einmal über die zweite Moldaubrücke und wieder zurück, fotografiert die beiden Moldauwehre und die Versuche von Kanus und Schlauchbooten die Bootsgassen hinunter zu rutschen. Interessant ist die engste Stelle der Halbinsel. Hier führt eine einzige Brücke in die Altstadt hinein. Diese Brücke unterquere ich auf einem Fußweg und klettere dann die Stufen zur oberen Etage hinauf. Von hier und einem angrenzenden Plateau hat man die beste Aussicht auf das Schloss.

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Am Nachmittag führt mich der Rückweg zunächst über einen Moldausteg, dann unter der Mantelbrücke hindurch und weiter hinauf zum Bahnhof. Ich fahre aber nicht direkt nach Budweis zurück, sondern erst einmal in die Gegenrichtung. Vorbei am Moldau-Stausee Lipno erreiche ich den Bahnhof Černý Kříž an der Strecke zum bereits besuchten Nové Údolí. Ein weiteres Umsteigen in Volary in einen tschechischen Schienenbus führt mich auf die landschaftlich schöne Nebenstrecke über Vimperk nach Strakonice. Trotz des inzwischen regnerischen Wetters muss der Zugbegleiter des einteiligen Schienenbusses zweimal aussteigen und teilweise deutlich vor den Zug Weichen per Hand bedienen. In Strakonice erreiche ich einen etwas verspäteten Zug zurück nach Budweis.

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Dort muss ich feststellen, dass nach 20 Uhr die Lokale in der Altstadt gut besucht sind. Oder es gibt, wie im Traditionslokal Masné Krámy nur noch reservierte Plätze. So weiche ich in das gediegene Restaurant des Hotels U Solné Brány (Hotel am Salztor) aus und bin dort mit Service und Küche sehr zufrieden.


Karte
Skizze des Donau-Moldau-Gebiets mit genutzten Bahn-, Bus- und Schiffsstrecken. Mehr Informationen enthalten Darstellungen für Google Maps und Google Earth.

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Mein Heimweg führt mich am Freitag noch über einige Zwischenstationen. Gegen Mittag besteige ich den Zug Richtung Plzeň, den ich in Horažďovice předměstí gegen einen der schon bekannten Regionova-Triebwagen tausche. In Klatovy kann ich meinen Proviant nicht wie geplant im Bahnhof ergänzen, habe aber Zeit genug, in der Nähe einen Supermarkt zu finden. Dann geht es über die sehr schöne Bahnstrecke zur deutschen Grenze nach Bayerisch Eisenstein. Der tschechische Teil des Bahnhofs wirkt belebt, während im deutschen Teil nichts los ist, und auch die dortige Informationsstelle Grenzbahnhof hat gerade zugemacht.

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Mit der Waldbahn fahre ich hinab durch den Bayerischen Wald nach Deggendorf. Noch einmal geht es über die Donau, dann steige ich in Plattling in den Donau-Isar-Express um. Fast pünktlich erreiche ich Freising und Unterschleißheim, wo sich der Kreis der Donau-Moldau-Rundreise schließt.


 

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Zuletzt geändert am 31.5.2012 / © Edmund Lauterbach – Impressum / Kontakt