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Am nächsten Tag setzen wir dann unsere Pläne in die
Praxis um. Während der größere Teil der Gruppe
von Ilfeld Richtung Rabensteiner Stollen wandert, nimmt der
kleinere Teil wie am Vortag den Dampfzug. Die Zugfahrer hoffen,
auf diese Weise früher am Bergwerk zu sein und die gewonnene
Zeit für die Besichtigung nutzen zu können. Die Wanderer
haben allerdings den Vorteil, nicht an einen Fahrplan gebunden
zu sein, und brechen in Ilfeld deutlich früher auf. Daher
stellt sich letztlich heraus, daß die Wanderer nur
unwesentlich später als die Bahnfahrer am Rabensteiner
Stollen eintreffen. Und dies, obwohl die Wanderung durch eine
längere Pause unterbrochen ist, um die Fahrt des
Dampfzuges über das Viadukt beim Ilfelder Schwimmbad
zu beobachten.
Die Wanderer nutzen ihre recht frühe Ankunft am
Rabensteiner Stollen für eine Fahrt mit der Grubenbahn
über das Freigelände und ein Mittagessen in der
Gaststätte "Zur Harzbahn" am daneben liegenden
HSB-Haltepunkt Netzkater. Da danach immer noch viel Zeit ist, bis
der Triebwagen Richtung Nordhausen fährt, wird die Wanderung
etwas verlängert, um bereits am Bahnhof Eisfelder
Talmühle zuzusteigen. Dort trifft kurz vor 14 Uhr auch ein
Dampfzug aus Wernigerode ein, der wieder dorthin
zurückkehrt. So ist auf dem ansonsten ereignislosen
Bahnhofsgelände wenigstens etwas anzuschauen.
Mit dem Triebwagen geht es zurück nach Netzkater, wo die
Teilnehmer der Bergwerksbesichtigung zusteigen. Wieder
vollzählig, fahren wir weiter bis Nordhausen. Sowohl von
Eisfelder Talmühle als auch von Netzkater kann man den
Fahrpreis dadurch optimieren, daß man den HSB-Fahrschein
nicht bis Nordhausen, sondern nur bis Ilfeld löst und
für den Rest der Strecke die Mehrfahrtenkarte des
Nordhäuser Stadtverkehrs nutzt. Diese Mehrfahrtenkarte
erlaubt zudem, ohne Aufpreis in Nordhausen mit der
Straßenbahn weiterzufahren. Und da es vom Bahnhof zur Altstadt
ein Stück den Berg hoch geht, können wir das Angenehme
der Straßenbahnfahrt mit dem Nützlichen verbinden.
Nach Besichtigung von Rathaus und Roland laufen wir ein
Stück an der Stadtmauer entlang und kehren dann ins Café
Felix ein, wo wir auf der Terrasse bei Eis, Waffeln, Kaffee oder
anderen Getränken ausruhen können. Ein kurzer Gang
durch die Altstadt bringt uns zur Straßenbahnhaltestelle am
Rathaus zurück. Um noch etwas mehr Straßenbahn
für unser Geld zu erhalten, fällt der Beschluß,
mit der Linie 2 bis "Am Alten Tor" zu fahren. Von dort
ist es nicht weit zur HSB-Station Altentor, wobei zwei
Gruppenmitglieder einen kleinen Umweg machen, um eine Abstellanlage
mit einigen Straßenbahnfahrzeugen zu besichtigen.
Der Haltepunkt Altentor hat zwar ein ansehnliches
Gebäude, das aber nicht zugänglich ist. Auch ansonsten
gibt es weder Sitzbänke noch andere fahrgast-nützliche
Infrastruktur. Nur der wieder einmal vorbeikommende Dampfzug
lockert die Wartezeit auf. Etwas erschöpft von zwei
erwanderten Tagen sind dann alle froh, endlich im Triebwagen nach
Ilfeld zu sitzen.
Nach den Erfahrungen des Vorabends fällt die Entscheidung
für Abendessen in der Poppenbergs Ruh. Die kleine Pause auf
den Hotelzimmern erfrischt die meisten Teilnehmer so, daß
wir auf dem Weg zu der im Ortsteil Wiegersdorf liegenden
Gaststätte noch einen Umweg über den Eichberg einlegen
können. Nach gutem Essen sowie Wein, Bier oder sonstigen
Getränken geht es dann am späteren Abend aber auf
direkterem Weg zurück zum Hotel.
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