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Durch Böhmen und Ostsachsen

Ein paar Fotos und Notizen zu einer schönen Bahnreise
 


Während ich diesen Reisebericht verfasste, wurden einige der Orte, die ich besucht habe, von sehr starkem Hochwasser betroffen. Daher unterbrach ich Anfang August 2010 die Arbeit am Reisebericht und stellte eine Seite mit Informationen und Links zur Flutkatastrophe vorab online. (Stand 9.11.2010)


 

Einen Aufenthalt in Prag hatte ich schon vor Jahren einmal geplant, aber aus verschiedenen Gründen immer wieder verschoben. Das zweite Urlaubsziel Oberlausitz liegt zum einen in der gleichen Richtung, zum anderen war ich durch einen Diavortrag über eine Bahnreise dorthin darauf aufmerksam geworden.

Die Vorbereitung auf den Urlaub ist für mich fast genauso interessant, wie der Urlaub selber. Und das Internet bietet hier viel Möglichkeiten. So beschäftigte ich mich ein wenig mit Fahrplänen und der Frage, welche Fahrscheine für die einzelnen Strecken am geeignetsten sind, und wie man sie bekommt. Die Ergebnisse kann man auf der Seite zu "Fahrplan und Kosten" anschauen. Die beiden Hotels wurden auch über das Internet gebucht.

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An einem Freitagmorgen geht es dann los. Zuerst mit der S-Bahn nach München. Das hat zwei Gründe: Erstens hält der ALEX-Zug nach Prag nicht in Freising. Zweitens bedeutet bedeutet der Zustieg am Startbahnhof des Zuges, dass man sich den Platz besser aussuchen kann. Und drittens habe ich in letzter Zeit viel Negatives bei den Anschlüssen in Freising von der S-Bahn auf Züge Richtung Landshut erlebt. Viel zu oft lässt man den Anschlusszug schon vor Freising die S-Bahn überholen. Da Bahnbetreiber und der Besteller des "Bayern-Takts", die Bayerische Eisenbahngesellschaft, es offensichtlich nicht besser hinbekommen, muss der Fahrgast eben Eigeninitiative zeigen, um die Wahrscheinlichkeit von Anschlussverlusten auf ein akzeptables Maß zu reduzieren.

Die Fahrt mit ALEX ist trotz hoher Außentemperaturen recht angenehm. Besonders die Abschnitte im Bayerischen Wald und im Böhmerwald bieten viel ansehnliche Landschaft rechts und links der Gleise. Entlang der Moldau fährt der Zug nach Prag hinein und beim Blick auf den Fluss schleicht sich die Musik von Smetana in den Kopf hinein.

Karte

In Prag verlasse ich den Zug am Bahnhof Smichov. In der Metrostation besorge ich mir ein 24-Stunden-Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel in Prag. So versorgt benutze ich zunächst die Metro und dann noch eine Straßenbahn bis in die Nähe meines Hotels. Nach Beziehen des Zimmers kann die Erkundung Prags beginnen.

Mit der Metro und einmal Umsteigen erreiche ich die zentral gelegene Station Můstek. Und wenn man sich dort aus der – wie in Prag üblich – sehr tief gelegenen Station hochgearbeitet hat, steht man auf dem Wenzelsplatz. Das Foto zeigt den Blick Richtung Nationalmuseum; im Vordergrund zwei zu einem Café umgebaute alte Straßenbahnwagen.

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Vom Wenzelsplatz führt mich der Weg durch einige Gassen zum Altstädter Ring mit dem berühmten Rathausturm. Die Menge der durch die Altstadt strömenden Touristen ist schon erstaunlich. Durch weitere Gassen erreiche ich zum ersten Mal die Karlsbrücke. Gegenüber der Altstadt liegt die Prager "Kleinseite" mit dem alles überragenden Hradschin.

Auf der linken Moldauseite angekommen, beschließe ich, dass ich dem Touristentrubel erst einmal entfliehe. Mit der Trambahn geht es zur Talstation der Prager Standseilbahn und dann hinauf auf den Petřín oder Laurenziberg. Dort oben findet man eine schöne Panoramasicht und an der Mittelstation ein nettes Café. Außerdem ist es nicht so heiß wie in den Gassen der Altstadt.

Von der Mittelstation fahre ich dann mit der Standseilbahn hinab, und unten bringt mich die Straßenbahn in die Nähe meines Hotels. Dort gibt es auch eine Gaststätte, wo bei bei gutem Essen und preiswertem Bier der Abend ausklingt.

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Am Samstagvormittag steht der Besuch des Hradschins an. Der Prager Burgberg ist wohl das wichtigste Wahrzeichen der Stadt.

Den Aufstieg nehme ich bequemerweise überwiegend mit der Straßenbahn vor. Natürlich trifft man als Tourist in Prag immer viele andere Touristen. Die Schlange vor dem Domportal führt dazu, dass ich die Besichtigung des St.-Veits-Domes erst einmal vertage.

Die Fotos zeigen die Südseite des Doms, das Palais Schwarzenberg, sowie ein Blick auf die Moldaubrücken aus dem Weinberg heraus, den man beim Abstieg vom Hradschin durchquert.

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Der Mittagspause in einem Park folgt ein kurzer Aufenthalt im Hotel. Von dort laufe ich zu Fuß in die Altstadt (das erste 24-Stundenticket ist gegen 15 Uhr abgelaufen). Wie man sieht, landet man leicht wieder auf der Karlsbrücke. Das Foto zeigt die Statue des heiligen Johannes von Nepomuk, der hier in die Moldau geworfen wurde.

Nach dem Abendessen in einem rustikalen Kellerlokal kehre ich noch einmal an die Moldau und auf die Karlsbrücke zurück, um die einbrechende Dunkelheit für ein paar stimmungsvolle Fotos zu nutzen.

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Am Sonntag ist das Wetter etwas trüber. Auf dem Programm steht zunächst ein Ausflug zum Vyšehrad. Dies ist eine alte Festung im Prager Süden, die im Laufe der Jahrhunderte viele Umgestaltungen und verschiedene Nutzungen mitgemacht hat.

Die Fotos zeigen Aussichten direkt hinunter auf die Moldau, und zum Hradschin. Das dritte Bild wurde in der Metrostation Vyšehrad aufgenommen. Sie liegt im Innern einer Straßenbrücke und ist wohl die einzige Stelle, von der man aus der Metro heraus den Hradschin sehen kann.
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Am Nachmittag liegt noch der verschobene Besuch des St.-Veits-Doms an. Wieder bringt mich die Straßenbahn zum Hradschin. Die Fotos zeigen ein berühmtes Domfenster und das Grab des heiligen Johannes von Nepomuk.

Vom Hradschin steige ich nicht wie am Vortag Richtung Moldau hinab, sondern bewege mich in die entgegengesetzte Richtung. Dort findet man unter anderem noch zwei Klosterareale (Narození Páně, Strahov) und weitere schöne Aussichten auf Moldau und Altstadt.

Danach fahre ich mit der Straßenbahn zur Standseilbahn, um im Café an deren Mittelstation eine Pause einzulegen. Nach der Talfahrt laufe ich noch ein Stück am linken Moldauufer entlang. Die beiden Fotos zeigen eine Schleuse des Schifffahrtskanals und die Most Legií (Brücke der Legionen) sowie einen letzten Blick Richtung Karlsbrücke.

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Noch einmal durchquere ich die Altstadt, um mich dann doch etwas erschöpft der Metro anzuvertrauen. Zum Abendessen vertraue ich auf bewährtes und hotelnahes und suche ich dasselbe Lokal auf, wie zwei Abende zuvor.

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Am Montagmorgen verlasse ich Prag. Die Metro bringt mich zum Hauptbahnhof. Der ist zum Teil eine Baustelle, und die tschechische Gewohnheit, das Abfahrtsgleis erst kurz vor Abfahrt des Zuges bekannt zu geben, macht es auch nicht besser.

Richtung Nymburk gibt es einiges an Verspätung. So erreiche ich den Zug, der eigentlich eine Stunde vorher hätte fahren sollen. Die Fahrt in einem Abteilwagen älterer Bauart verläuft angenehm. Im Gegensatz zum Zug bin ich pünktlich in Nymburk. Nach Wechsel des Bahnsteigs kommt bald ein gelber Dieseltriebwagen vom Typ Regionova, mit dem es weiter Richtung Mlada Boleslav gehen soll. Das passiert dann mit zehn Minuten Verspätung, da wir den Zug aus Prag abwarten, mit dem ich eigentlich fahren wollte.

Das Umsteigen in Mlada Boleslav und noch einmal in Turnov erfolgt wegen der Verspätung etwas eiliger. Bis nach Liberec nutze ich dreimal Regionova-Triebwagen, sowohl zwei- als auch dreiteilig.

In Liberec (Reichenberg) ist dann erst einmal eine Pause angesagt. Auch hier ist der Bahnhof großteils eine Baustelle. Die Straßenbahnhaltestelle ist trotzdem bald gefunden und die Altstadt ist nur ein paar Haltestellen entfernt. Es folgt ein kleiner Rundgang durch die Fußgängerzone, der an der zentralen Haltestelle Fügnerova endet. In Liberec gibt es Dreischienengleise und eine Überlandbahn nach Jablonec nad Nisou (Gablonz). Die Fotos zeigen das Rathaus und eine Meterspurbahn auf Dreischienengleis.

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Nachdem ich mit der Straßenbahn zum Bahnhof zurückgekehrt bin, und mir am Schalter eine Fahrkarte nach Zittau besorgt habe, kann die letzte Etappe der Fahrt Prag – Zittau beginnen. Vorher sehe ich noch einen Aushang, auf dem auf einer Streckenkarte Sperrungen eingezeichnet sind. Eine Streckensperrung bei Rybniště mit Zeitangabe bis Mittwoch beeinflusst ein wenig meine Wochenplanung.

Das Fahrzeug ab Liberec ist ein alter Bekannter. Der zweiachsige Triebwagen ist sozusagen das Brot- und Butter-Fahrzeug der tschechischen Staatsbahn CD für Nebenstrecken.

In Zittau angekommen, bleibt nach dem Bezug des Hotelzimmers noch ein erster Rundgang durch die Altstadt und die Suche nach einer Gaststätte für das Abendessen. Letzteres finde ich im historischen Dornspachhaus. Auf den Fotos sieht man einige der Zittauer Türme: Klosterkirche, Johanniskirche, Rathaus, Johanneum.

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Weiter zu Teil 2

Fahrplan, Kosten und weitere Informationen

Hochwasser an Elbe und Neiße

 


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Zuletzt geändert am 6.10.2010 / © Edmund Lauterbach – Impressum / Kontakt