Dieser Text basiert auf einem Artikel
für die PRO BAHN Post Juni 2025.
Bearbeitungsstand: 18.5.2025

Quellen, Medienecho und weitere Artikel
 

Verspätungen, Zugausfälle und verpasste Anschlüsse

Die Bayerische Eisen­bahn­gesell­schaft BEG hat Mitte Mai Daten zur Angebots­qualität im SPNV ver­öffent­licht. Die Ver­spä­tungen und Zugausfälle im bayerischen Regional- und S‑Bahn-Verkehr haben erwartungs­gemäß 2024 weiter zugenommen und neue negative Spitzenwerte erreicht.

Die Pünkt­lichkeits­quote der Regional­züge ist von 87 Prozent auf 85,3 Prozent gefallen; die Zahl der Zugausfälle nahm von 6,3 Prozent auf 8 Prozent zu. Am unpünkt­lichsten waren die Züge zwischen München und Prag bzw. Hof, zwischen Nürnberg und Regensburg, sowie der Main-Spessart-Express (Bamberg/Würzburg–Frankfurt).

Bei den Zugausfällen muss man der Bayerischen Regiobahn gratulieren, deren Züge am seltensten ausfielen, wobei das Ober­land­netz mit einem Wert von 1,1 Prozent am besten abschnitt. Die meisten Zugausfälle verzeichneten einige von DB Regio betriebene Strecken. Am schlechtesten schnitt das Dieselnetz Allgäu Los 1 mit 14,5 Prozent ab, aber auch die Werden­fels­bahn, das Netz Hohenlohe-Franken-Untermain und das Dieselnetz Ulm liegen mit über 13 Prozent ausgefallener Züge am unteren Ende der Statistik.

Die Kurve zeigt die Entwicklung der Püktlichkeit im bayerischen SPNV seit 2017. Die Grafik ist entnommen aus https://beg.bahnland-bayern.de/de/aufgaben/kontrollieren/puenktlichkeit
Die Kurve zeigt die Entwicklung der Zugausfälle im bayerischen SPNV seit 2017. Die Grafik ist entnommen aus https://beg.bahnland-bayern.de/de/aufgaben/kontrollieren/zugausfaelle
Entwicklung von Pükt­lichkeit und Zugausfällen im bayerischen SPNV seit 2017.

Die Jahres­pünkt­lichkeit der Münchner S‑Bahn ist nochmals um drei Prozent­punkte auf 87 Prozent zurück­gegangen. Angesichts der statistischen Ausgleichs­möglich­keit durch die vielen Fahrten außerhalb der Stoßzeiten ist das eine sehr deutliche Verschlech­terung. Während im Münchner Netz an fast 60 Prozent der Verspätungen die Infrastruktur schuld ist, erstaunt bei der Nürnberger S‑Bahn, dass es überwiegend an der verkehrlichen Durchführung hapert. Die Ausfall­quote der S‑Bahn München war noch etwas höher als bayernweit, wobei wohl Teil­aus­fälle wie die Herausnahme von Linien aus der Stamm­strecke oder vorzeitige Wenden nicht gezählt wurden.

Völlig inak­zep­tabel sind Tiefpunkte mit Ausfall­quoten von 29 Prozent (S‑Bahn Nürnberg im August), 23,6 Prozent (S‑Bahn München im Januar) oder gar 46,6 Prozent (Werdenfelsbahn im Januar). Solche Ausreißer mit mit Werten von über 20 Prozent bei den Zugausfällen oder mit Pünktlichkeitsquoten von unter 70 Prozent, teils unter 60 Prozent, gibt es leider bei der Mehrzahl der Netze. Sie prägen das öffentliche Bild der Bahn viel stärker als gute Werte in einigen kleineren Netzen. Die Unter­schiede bei Netzgröße und Umfang der Verkehrs­leistungen mindern natürlich insgesamt die Vergleich­barkeit der Daten.

Ebenfalls verglichen hat die BEG die Anschluss­quoten an bayerischen Bahnhöfen. Hierbei zeigt sich, wie stark der Münchner Hauptbahnhof das Reisen mit der Bahn behindert, da dort die außerordentlich hohe Zahl von 20 Prozent der Anschlüsse verpasst wurden. Die beschleunigte Reali­sierung kürzerer Umsteige­wege durch einen Steg in der Bahnsteig­halle wurde von DB und Politik leider verweigert.

Edmund Lauterbach

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Quellen (BEG)

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