Wohlfühlstation Unterschleißheim aktuell

 

"Die Bahnhöfe sind das Tor zur Bahn und zugleich die Visitenkarte der Städte und Regionen. Mit ihrem Erscheinungs- und Leistungsbild tragen sie maßgeblich zur Kundenzufriedenheit bei und bestimmen die Attraktivität der Bahn mit."

S-Bahn-Stationen sind sicher Objekte, bei denen es nicht einfach ist, einen Zustand zu wahren, der von den Benutzern dieser Stationen als positiv empfunden wird. Neben der normalen Abnutzung durch Wind, Wetter und viele Menschen, die tagtäglich durch solche Stationen geschleust werden, kommt es immer wieder zu Vandalismusschäden.

Andererseits sind die Nutzer von S-Bahn-Stationen und Bahnhöfen Kunden der Organisation, in deren Eigentum sich der jeweilige Haltepunkt oder Bahnhof befindet. Neben dem allgemeinen Satz, dass Eigentum verpflichtet, kommt also hinzu, dass die Kunden für eine Transportleistung Geld bezahlen, von dem ein Teil vom jeweiligen Transportunternehmen an den Halter der Infrastruktur weitergegeben wird. Aufgrund dessen können die Kunden von demjenigen, der für Bahnhöfe und Haltepunkte zuständig ist, eine gewisse Gegenleistung verlangen. Und den Umfang dieser Gegenleistung kann, wie woanders auch, der Anbieter nicht völlig alleine in eigener Selbstherrlichkeit festlegen, sondern die, die zahlen – die Kunden – sollten sich diesbezüglich nicht beliebig viel gefallen lassen müssen.

Eigentlich alles ganz einfach und selbstverständlich. Trotzdem geht es hier – exemplarisch herausgegriffen – um einen Fall, in dem die genannten Zusammenhänge völlig entgleist sind.

Aufgrund von Schäden am S-Bahnhof Unterschleißheim begann ich im Juni 2009 einen Dialog mit dem Bahnhofsmanagement München. Es wurden viele Worte gewechselt – passiert ist leider nichts.

Daraufhin habe ich mich am 21. August 2009 aufgemacht, und eine kleine Fotodokumentation erstellt.

Nicht alles, was auf den Fotos zu sehen ist, liegt in direkter Verantwortung des zuständigen Unternehmensbereichs der Deutschen Bahn AG (DB Station&Service). Es geht um das Gesamtbild, dass den hier abfahrenden und ankommenden Fahrgästen geboten wird. Denn der Eindruck, den die Station macht, beeinflusst wesentlich das Bild, dass die Öffentlichkeit in Unterschleißheim vom Konzern Deutsche Bahn AG und seiner Arbeit hat.

Die Fotodokumentation habe ich am 8. September 2009 an den Vorstand der Deutschen Bahn AG geschickt. Antwort kam mit Schreiben vom 28. September 2009 von Herrn Stefan Garber, Vorstand Infrastruktur des DB-Konzerns. Damit die Fotos nicht nur von mir kommentiert sind, ist das Schreiben Herrn Garbers hier nachzulesen.

Ebenfalls nachzulesen ist, dass es Ziel von DB Station&Service ist, die Bahnhöfe und Haltepunkte zu Wohlfühlorten ("feel good stations") zu machen. Auf den Begriff Wohlfühlstation stieß ich zum ersten Mal 2004 in einem Zeitungsbericht. Im gleichen Artikel heißt es zum Haltepunkt Unterschleißheim:

Pläne für den barrierefreien Ausbau liegen nach Information der Bahn längst in der Schublade. Er ist geplant für den Zeitraum 2005/2006. Das Planungspaket enthält auch die immer wieder von den Reisenden geforderte WC-Anlage.

Leider konnten die Pläne für 2005/2006 auch bis 2009 nicht umgesetzt werden. Laut Herrn Garber warten wir nun "voraussichtlich" auf den Zeitraum "ab 2012" – auf die WC-Anlage wohl eher deutlich länger.

Fahrten von Unterschleißheim nach Zielen innerhalb des Gebietes des Münchner Verkehrsverbunds verteuern sich ab Dezember 2009 um durchschnittlich 4,5 Prozent. Fahrten darüber hinaus werden durchschnittlich 1,8 Prozent teurer – nach einer Preissteigerung um 3,9 Prozent ein Jahr zuvor.

Damit diese Webseiten nicht zu negativ werden, gibt es hier auch noch einen Zeitungsartikel aus Nordhessen zu lesen, der über ein positiveres Verhalten bezogen auf die Verantwortung für Infrastruktur und ihre Nutzer berichtet.

 


 

Fotodokumentation als PDF (1,94 MB)

Firmenprofil DB Station&Service AG

Company Profile DB Station&Service AG

Stationssteckbrief Unterschleißheim der BEG

Abfahrten Unterschleißheim :
        nach München / nach Freising / zum Flughafen

 


Diese Webseiten behandeln in erster Linie das Verhältnis der Deutschen Bahn AG zu ihren Verkehrsstationen und ihren Kunden. Trotzdem sei ganz klar gesagt:

Vandalismus ist eine Straftat. Die Zerstörung oder Beschädigung von Einrichtungen, auf die andere Menschen angewiesen sind, ist kriminell. Das moralische Urteil über Leute, die aus Langeweile, purer Zerstörungswut oder schlicht geistiger Unreife so etwas anrichten, sei dem Leser überlassen.

Melden Sie Vandalismus an die Deutsche Bahn (Telefonnummer im Raum München 089 13081055 / weitere Telefonnummern in der Bahnhofssuche unter "3-S-Zentrale") oder an die Bundespolizei (kostenlos unter 0800 6888000). Bei aktuellen Straftaten sollte der Polizeinotruf 110 benutzt werden.


 

 

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