Urlaub in Ostfriesland

Reisebericht mit besonderer Berücksichtigung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel
 


 

 
clickbullet Vorgeschichte
clickbullet Sankt Augustin – Bonn – Osnabrück – Sande – Esens
clickbullet Esens – Aurich – Wittmund – Harlesiel – Carolinensiel – Esens
clickbullet Karte Esens und Umgebung / zurückgelegte Wegstrecken
clickbullet Fahrradtour: Esens – Westerholt – Dornum – Dornumersiel – Bensersiel – Esens
clickbullet Langeoog
clickbullet Esens – Bensersiel – Neuharlingersiel – Esens
clickbullet Esens – Sande – Oldenburg – Bremen – Bremerhaven – Nordenham – Rodenkirchen – Sande – Esens
clickbullet Karte Ems-Weser-Gebiet mit Bahn- und Busstrecken
clickbullet Esens – Bensersiel – Norddeich – Emden – Bonn – Sankt Augustin
clickbullet Nachbemerkung
clickbullet Ein paar Links
clickbullet Fahrplan und Kosten
clickbullet Reaktionen auf den Reisebericht

 

Vorgeschichte
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Teil 1:

Anfang Mai 2005 kündigt die Deutsche Bahn AG an, verbilligte und sehr flexible Fahrscheine über den Discounter Lidl zu verkaufen. Ich halte zwar nicht soviel von Lockangeboten und würde mir insgesamt attraktivere Bahnpreise wünschen (siehe Artikel), andererseits fahre ich aber soviel mit der Bahn, daß sich ein Versuch, diese Fahrscheine zu erwerben, für mich lohnt. Also bin ich am 19. Mai pünktlich um acht Uhr bei der Lidl-Filiale in Freising. Leider muß ich feststellen, daß etwa 200 Leute noch ein wenig pünktlicher als ich waren. Eine Viertelstunde später – an jeder der drei Kassen wurden etwa zehn Leute bedient – sind die Fahrscheine ausverkauft. Mit wenig Hoffnung trage ich mich in eine der Wartelisten ein.

Am Mittwoch der folgenden Wochen klingelt gegen 14:30 Uhr mein Telefon. Die örtliche Lidl-Filiale läßt fragen, ob ich noch Interesse an den Bahn-Tickets habe. Ja, habe ich. Es gäbe aber nur noch zwei Tickethefte pro Person und sie müßten alsbald abgeholt werden. Lidl, ich komme! Da die Lidl-Filiale doch etwas im ÖV-Abseits liegt, leihe ich mir das Fahrrad eines Kollegen und werde auf diese Weise dann doch noch zum Schnäppchenjäger.


Teil 2:

Als jemand, der sich ab und zu mit Bahntarifen beschäftigt, will ich es etwas genauer wissen. Da meine Eltern in Sankt Augustin bei Bonn wohnen, benutze ich öfters die Bonner Stadtbahnlinie 66 um von den Bahnhöfen Bonn oder Siegburg dorthin zu kommen. Der Abschnitt Bonn – Siegburg dieser Linie wurde im Dezember 2004 in den Tarif für den sogenannten Anstoßverkehr zwischen DB und nicht-bundeseigenen Eisenbahnen aufgenommen. Das heißt, zwischen Stationen an dieser Stadtbahnstrecke und DB-Bahnhöfen (außerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg) können durchgehende Fahrscheine erworben werden. Das Verkaufssystem der DB beherrscht die Ausgabe solcher Fahrscheine allerdings nur bei Umsteigen am Bahnhof Siegburg, nicht bei Verbindungen über Bonn Hauptbahnhof.

Meine Nachfrage, ob das Lidl-Ticket auf der Stadtbahn gilt, wird zunächst von DB, Verkehrsverbund und Verkehrsbetrieb unterschiedlich beantwortet. Man einigt sich dann aber darauf, daß das Lidl-Ticket dort gilt. Da das Ticket auf jedem verkehrsüblichen Weg zwischen den einzutragenden Start- und Zielstationen gütig ist, existiert damit zum ersten Mal ein durchgehender Fahrschein mit Umsteigemöglichkeit in Bonn von der und auf die Stadtbahnlinie 66.


Teil 3:

Die Erkundigungen zur Stadtbahnlinie 66 hatte ich noch unabhängig von meinen ostfriesischen Urlaubsplänen eingeholt. Nachdem ich den Urlaubsplan gefaßt und Esens als Übernachtungsort ausgewählt habe, suche ich Fahrplanverbindungen heraus. Schnell ist klar, daß für mindestens eine Richtung die Nord-West-Bahn ab Osnabrück genutzt wird, und auch, daß das Lidl-Ticket dort gilt. Das Bestreben, Hin- und Rückfahrt unterschiedlich zu gestalten, führt zur Idee, die Rückfahrt via Norddeich oder Norden anzutreten. Im DB-Auskunftssystem fällt auf, daß durchgehende Fahrscheine ab Bensersiel sowohl via Esens als auch via Norden angeboten werden. Der Grund ist wohl darin zu suchen, daß einige Buslinien quasi Ersatzverkehre für stillgelegte Bahnlinien sind. Dies geht auch so aus der Kursbuchkarte der DB hervor.

Daher ergibt sich die Frage, ob das Lidl-Ticket auf den Buslinien gilt. Da ich sowieso etwas mehr zu den Tarifen und Fahrscheinen in den ostfriesischen Bussen wissen möchte, wende ich mich an das zuständige Unternehmen. Zum Lidl-Ticket kommt die Antwort, daß auf der fraglichen Buslinie Bahnfahrscheine anerkannt werden. Ich interpretiere das zunächst mal in meinem Sinne.

Als weiteres Ergebnis meiner Anfrage ergibt sich, daß man mit einer Gästekarte auf den Buslinien vor Ort 50 Prozent Rabatt erhält. Tageskarten oder andere für mich sinnvolle Angebote gibt es nicht, Fahrscheine verkaufen die Busfahrer.

 
Meine Lidl-Tickets stelle ich auf "St. Augustin Markt – Bensersiel" sowie "Bensersiel – St. Augustin Markt" aus. Bei der Hinfahrt gibt es so die Option, am Tag nach der Ankunft noch vor zehn Uhr mit dem Fahrschein von Esens nach Bensersiel zu fahren. Da die Urlaubsgestaltung aber auch von anderen Dingen abhängt, nehme ich die Option nicht wahr. Bei der Rückfahrt lehne ich mich an die DB-Auskunft im Internet an, die zwar Preise für Verbindungen via Norden ab Bensersiel, jedoch nicht ab Esens ausgibt.


 

Foto Nord-West-Bahn
Foto NWB / Bus / Esens
Foto Esens

clickbullet  Sonntag, 28. August 2005 – bei sonnigem Wetter steige ich in Sankt Augustin in die Stadtbahnlinie 66. Wie zu erwarten war, kommt bis Bonn Hauptbahnhof keine Fahrscheinkontrolle, so daß die Besonderheit meines Fahrscheins – Lidl-Ticket in der Stadtbahn – nicht zur Geltung kommt.

Ich bin pünktlich am Bonner Hauptbahnhof und habe dank des sonntagvormittäglichen 30-Minuten-Stadtbahn-Taktes sehr viel Zeit. Der Intercity 2036 trifft auch pünktlich ein und mit ihm geht es über die klassische Route in den Norden: Köln – Düsseldorf – Duisburg – Essen – Bochum – Dortmund – Münster.

Kurz vor Köln erfahre ich per Durchsage, daß die vielen unreservierten Plätze nur Schein sind, weil das Reservierungssystem ausgefallen ist. Ich wünsche mir mal wieder eine Reise mit DB-Fernverkehr ohne Panne und harre der Dinge, die da eventuell in Person eines Reisenden mit Reservierung für den von mir eingenommenen Platz auf mich zukommen könnten. Trotz des voller werdenden Zuges habe ich Glück und muß nicht mit Gepäck einen anderen Platz suchen.

Nächstes Zwischenziel ist Osnabrück. Wieder habe ich recht viel Umsteigezeit. Aber das kommt gerade recht. Mittag ist vorbei und es ist Zeit, meinen Proviant zu ergänzen.

Der Osnabrücker Hauptbahnhof ist ein sogenannter Turmbahnhof. Das ist ein Bahnhof in Form einer Gleiskreuzung mit Bahnsteigen auf zwei Ebenen. Die oberen Bahnsteige gehören zur Fernverkehrsstrecke Münster – Bremen. Unten fahren Züge Richtung Herford im Osten und Rheine im Westen, aber auch zwei Strecken Richtung Norden werden von dort erreicht. Diese beiden Strecken werden von der Nord-West-Bahn bedient, einem Unternehmen des Connex-/Veolia-Konzerns.

In Osnabrück bin ich öfters schon in Züge gestiegen, bisher aber immer nur oben. Nun geht es hinab zu einem der unteren Bahnsteige, die vom oberen Bahnsteig 1 erreicht werden. Bis zur Abfahrt des Zuges wende ich mich meinem Proviant zu.

Mein Zug erscheint dann in Form einer dreiteiligen Triebwagen-Garnitur der Nord-West-Bahn. Die Triebwagen sind vom Typ Lint-41 der Firma Alsthom. Im Lint-Triebwagen bin ich bisher noch nicht unterwegs gewesen. Er unterscheidet sich aber nur in Details vom Desiro der Firma Siemens, wie ich ihn von der DB oder der Vogtlandbahn kenne.

Nachdem ich es mir im führenden Triebwagen bequem gemacht habe, geht es auch bald und pünktlich los. Die Fahrt führt zunächst über Bersenbrück, Quakenbrück und Cloppenburg nach Oldenburg. In einigen Orten künden große, bis auf ein bis zwei Gleise für den Personenverkehr brachliegende Bahnhofsflächen von Vergangenem.

Beim Blick aus dem Fenster realisiere ich irgendwann, daß die charakteristischste Eigenschaft der umgebenden Landschaft mich wohl die nächsten Tage begleiten wird: es ist flach.

Oldenburg Hauptbahnhof – es gibt deutlich mehr Ein- als Aussteiger, und der Zug ist nun sehr gut besetzt. Über Rastede und Varel geht es weiter nach Sande. Hier muß ich umsteigen, da der Zug nicht zu meinem Ziel, sondern nach Wilhelmshaven weiterfährt. An der gegenüberliegenden Bahnsteigkante wartet auf einem Stumpfgleis bereits ein Lint-Triebwagen zur Fahrt nach Esens.

Der Rest der Fahrt dauert noch 40 Minuten. In Esens endet das Gleis einzeln an einem Bahnsteig. Auf der anderen Bahnsteigseite kann man direkt in einige Buslinien umsteigen. Die Infrastruktur besteht ansonsten nur noch aus ein paar Wartehäuschen und Sitzgelegenheiten. Dies war mal anders. Die Strecke führte bis in die 80er-Jahre weiter über Dornum nach Norden. Nun endet sie einige hundert Meter vor dem Gebäude des ehemaligen Esenser Bahnhofs. So spart man sich die Querung einer Bundesstraße.

Auf der Fahrt von Osnabrück nach Esens hat sich das Wetter etwas verschlechtert. Keine Sonne mehr, aber auch kein Regen, so daß ich das Hotel Nolting ohne Probleme zu Fuß erreiche. Die Fußläufigkeit zum Bahnhof war ein wesentliches Kriterium bei der Hotelwahl. Da der Bahnhof Esens immer schon etwas am Rand der Stadt liegt, befindet sich das Hotel zwischen Bahn und Stadtzentrum.

Nach dem Bezug des Zimmers mache ich mich auf zu einem kleinen Rundgang durch Esens. Für das Abendessen habe ich die Wahl zwischen einigen Gaststätten und entscheide mich für das "Söpke" in Wietings Hotel – gemütliches Umfeld und gutes Essen.


clickbullet  Der Wetterbericht verspricht, daß das eigentlich schon recht gute Wetter im Laufe der Woche noch besser wird. Also wende ich mich am Montag erstmal dem Hinterland zu.

Um 9:02 Uhr soll ein Bus nach Aurich fahren. Aber an welcher Haltestelle fährt er ab? Am Bahnhof hängen sehr uneinheitliche Fahrpläne verschiedener Linien, was nicht gerade die Übersicht fördert. Der Bus nach Aurich scheint aber nicht dabei zu sein. Eine weitere Haltestelle "Bahnhofstraße" liegt etwa 150 Meter entfernt. An dieser Haltestelle befindet sich eine ähnliche Fahrplanvielfalt, diesmal aber mit der Linie nach Aurich. Also warte ich hier.

Als der Bus dann kommt, zeige ich meine Gästekarte, die sogenannte "Nordsee-ServiceCard" vor und sage "einmal Aurich". Etwas überraschend winkt der Busfahrer mich einfach durch. Ich hatte maximal 50 Prozent Rabatt erwartet, war mir diesem für eine Fahrt nach Aurich allerdings nicht sehr sicher.

Als es dann losgeht, fahren wir natürlich doch noch die Stichstrecke zum Bahnhof ab. Merkwürdig ist nur, daß in der Fahrplantabelle, die ich aus dem Internet besorgt hatte, nur "Esens Bahnhof" als Halt angegeben ist. Da bei einigen Linien in der Fahrplantabelle nur "Esens Bahnhofstraße" verzeichnet ist, bei anderen wiederum je nach Fahrt mal diese und mal jene, ergibt sich ein recht verwirrendes Bild. Vielleicht findet sich ja jemand, der der Stadt Esens und den verschiedenen Verkehrsbetrieben einen Haltestellenplan sponsort. Das stände einem Zielbahnhof für Urlauber gut zu Gesicht.

Der Bus nimmt nicht die gerade Strecke; der Umweg hält sich aber in Grenzen und ich bekomme einiges an ostfriesischer Landschaft zu sehen. In Aurich steige ich am Busbahnhof aus, der unmittelbar am Eingang zur Fußgängerzone liegt.

Marktplatz, Lambertiturm, Schloß, Stiftsmühle – das sind so die lokalen Sehenswürdigkeiten. Am Hafen lege ich eine kleine Mittagspause ein. Die Geographiekundigen wissen, daß Aurich nicht an der Küste liegt. Also handelt es sich um einen Binnenhafen. Ems und Weser sind zwar weit, aber quer durch Ostfriesland läuft der Ems-Jade-Kanal. Ich kann feststellen, daß hier auch wirklich Güterverkehr abgewickelt wird, da gerade ein Lastkahn entladen wird. Das in Aurich stationierte Passagierschiff ist an diesem Tag auf einer Tour nach Emden unterwegs.

Kurz nach 13 Uhr finde ich mich wieder am Busbahnhof ein, da um 13:18 Uhr ein Bus nach Wittmund abfahren soll. Ich sehe einige Busse und sehr viele Schüler, aber auch um 13:18 Uhr keinen Bus nach Wittmund. Der kommt dann ein paar Minuten später.

Die Verhältnisse am Auricher Busbahnhof sind zur Abwicklung des Schülerverkehrs eindeutig zu beengt. Genauer gesagt: es ist ein bißchen chaotisch. Um in das Chaos ein wenig Ordnung zu bringen, läßt der Busfahrer alle Schüler eine Reihe bilden und einzeln einsteigen um die Fahrausweise zu kontrollieren. Das treibt die Verspätung nochmals ziemlich in die Höhe.

Ich habe zwar auch etwas gegen Schwarzfahrer, wenn aber zahlende Fahrgäste durch Inkaufnahme von Verspätung präventiv in Sippenhaft genommen werden, haben meines Erachtens der Busfahrer und seine Firma ein falsches Verständnis von ihrer Aufgabe. Unterwegs wird wohl ein wenig Zeit aufgeholt, die Ankunft in Wittmund erfolgt aber mit zehn Minuten Verspätung.

Endhaltestelle in Wittmund ist am Bahnhof. Der nächste Bus, den ich nehmen möchte, fährt nicht dort, sondern am Markt ab. Allerdings erst in einer Stunde und ich möchte mir ja schließlich auch etwas von Wittmund anschauen. So laufe ich durch die dortige Fußgängerzone, kaufe mir noch Eis – es ist inzwischen recht heiß geworden – und werfe einen Blick auf die idyllisch gelegene Nicolaikirche.

Am Markt angekommen habe ich noch etwas Zeit, und der Bus ist auch noch nicht zu sehen. An der Bushaltestelle bestätigt der Abfahrtsplan, daß um 15 Uhr ein Bus nach Harlesiel fährt. Es kommt dann ein Kleinbus ohne Zielanzeige. Ich frage den Busfahrer ob er nach Harlesiel fährt, und bekomme erstaunlicherweise zur Antwort, der Bus fahre heute nicht. Ich müsse ein Stück mit ihm fahren und dann umsteigen. Immerhin kann er mir einen Fahrschein direkt bis Harlesiel verkaufen.

Das Umsteigen findet an einer ziemlich häßlichen Haltestelle an einem außerhalb der Stadt gelegenen Schulzentrum statt. Da ich dort auch noch einige Minuten warten muß, zeichnet sich schon eine gewisse Verspätung ab. Es kommt dann ein recht altes Gefährt, das mich aber nach Aussage des Busfahrers wirklich nach Harlesiel bringen soll.

Nachdem wir Wittmund endgültig verlassen haben, fällt mir auf, daß der Bus anscheinend in die falsche Richtung unterwegs ist. Ich schaue in meine Karte und den Fahrplan und mein Eindruck verfestigt sich. Ist das hier doch eine ganz andere Linie, die auf einem Umweg von Wittmund nach Harlesiel fährt? Oder fahren wir wegen einer Baustelle ohne Ankündigung eine größere Umleitung?

Doch es kommt anders. Im nächsten größeren Ort steigen ein paar Leute aus, der Bus wendet und fährt vier bis fünf Kilometer zu einer Kreuzung am Ortsrand von Wittmund zurück. Ab hier folgt er dann dem im Fahrplan verzeichneten Weg. Daß wir mit etwa zwölf Minuten Verspätung in Harlesiel ankommen, verwundert nach dieser kleinen Odyssee abseits des Fahrplans nicht mehr.

Harlesiel – ich bin am Meer. Nur leider ist das Meer nicht da. Soll heißen: es ist Niedrigwasser. Alles was man sieht ist Watt. Es ist zwar inzwischen eindeutig Badewetter, der Strand eignet sich aber zur Zeit nur zum Sonnenbaden. Harlesiel hat allerdings ein Meerwasserfreibad, in das ich mit meiner Gästekarte freien Eintritt habe. Nach etwas Herumlaufen am Strand entschließe ich mich, dieser Option zur Erfrischung nachzukommen.

Etwa zwei Kilometer landeinwärts liegt Carolinensiel. Carolinensiel und Harlesiel sind durch den schiffbaren Teil der Harle verbunden, so daß auch Carolinensiel, obwohl nicht unmittelbar an der Küste gelegen, einen Hafen besitzt. Zwischen den beiden Orten schippert eine Art Raddampfer. Ich mache mich aber zu Fuß auf den Weg entlang der Harle. Unterwegs komme ich an der Friedrichsschleuse vorbei. Wenn ein Segelboot oder ein Kutter ein- oder ausläuft, müssen hier und am Speerwerk Harlesiel jeweils die Klappbrücken geöffnet werden.

Carolinensiel ist recht pittoresk – Häuser im ortstypischen Stil scharen sich um einen Hafen, in dem einige Kutter liegen. Hier herrscht der Tourismus. Das merkt man leider auch am Verkehr auf der den Ort querenden Küstenstraße. Urlauber, die ohne Auto reisen, sind wohl deutlich in der Minderheit.

Von Carolinensiel geht ein direkter Bus über Bensersiel nach Esens. In dieser Buslinie erhalte ich zum ersten Mal 50 Prozent Rabatt auf meine Gästekarte, auch wenn der Busfahrer ein wenig auf seinem Fahrscheindrucker herumfingern muß.

In Esens fahre ich nicht bis zum Bahnhof, sondern steige an der Haltestelle Herdetor in der Nähe des Stadtzentrums aus. Ich habe Hunger und kehre nach einigen Blicken auf Speisekarten ins Restaurant "Milieu" ein. Das Einkehren besteht allerdings aufgrund des schönen Wetters im Platznehmen an einem Tisch auf dem Esenser Marktplatz vor der Gaststätte. Bei gutem Essen und gutem Bier denke ich ein wenig darüber nach, daß dem Öffentlichen Nahverkehr, insbesondere wenn er in Form von Buslinien daherkommt, manchmal doch noch ein Hauch von Abenteuer anhaftet.


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Foto Aurich
Foto Aurich
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Foto Harlesiel

Karte Esens und Umgebung

 

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Zuletzt geändert am 3.10.2005 / © Edmund Lauterbach – Impressum / Kontakt