Kapitel 1: Ein wenig im Norden herum
Kapitel 2: Von der Elbe an den Harz
Kapitel 3: Quedlinburg und Thale
Kapitel 4: Durch den Harz nach Nordhausen
Kapitel 5: Nordhausen, Halle, Gera, ...
Ein komplizierter Fahrschein und der noch kompliziertere Weg zu seinem Erwerb
Ende Mai 2003 gibt es mal wieder einen Anlaß, mich in Hamburg und Umgebung herumzutreiben. Da ich nach vorherigen Hamburg-Besuchen dort schon einiges kenne, erwähne ich hier nur, daß ich dieses Mal Gelegenheit zum Besuch des Miniatur-Wunderlands in der Speicherstadt habe. Dort befindet sich eine riesige Modellbahnanlage die für das Auge einiges zu bieten hat. |
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Am 29. Mai – Christi Himmelfahrt – unternehme ich mit einem Hamburger Bekannten eine Rundreise, die uns über Schwerin, Bad Kleinen, Lübeck, Büchen wieder zum Ausgangsort Hamburg-Bergedorf führt. Bergedorf ist Start- und Zielpunkt, weil sich dort in der Nähe mein Hotel befindet, und weil wir dort am Abend in eine nett gelegene Pizzeria einkehren. Die beiden Fotos oben zeigen Motive aus dem Bergedorfer Ortskern. Unten sieht man das Schweriner Schloß und den Pfaffenteich. Außer den positiven Eindrücken von Schwerin und dem überwiegenden Teil der Fahrt, sei noch erwähnt, daß der Doppelstock-Zug nach Schwerin an diesem Tag total überfüllt ist, und daß wir uns in Bad Kleinen fragen, worin sich bei diesem Ort der Titel "Bad" begründet. |
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Nach Ankunft in Quedlinburg ist zunächst mal ein Fußweg zur "Pension Ingrid" zurückzulegen. Dabei bekomme ich schonmal einen ersten Eindruck vom Charakter der Stadt. Den Eindruck vertiefe ich dann nach dem Zimmerbezug bei einem Stadtrundgang. Quedlinburg ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden. Es gibt unheimlich viele Fachwerkhäuser, die meist in komplette Ensembles eingebettet sind. Recht häufig sieht man auch eine Kombination von Fachwerk und Ziegelwerk. Dazu kommen einige sehenswerte Kirchen, die Türme der Stadtbefestigung, das Rathaus und über der Stadt thront das Schloß und die Stiftskirche. Die meisten Gebäude sind restauriert, aber man sieht auch noch Verfall und recht viele zum Verkauf stehende Häuser. |
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Samstag ist der zu jeder Reise gehörende Tag mit Regen. Eine kräftige Schauer kommt bereits zum Frühstück, so daß ich etwas später aufbreche als geplant. Schon auf dem Weg zum Bahnhof bessert sich das Wetter und den Rest des Tages komme ich ohne Schirm aus. Heute geht es nach Thale. Dort gibt es das Bodetal, ein von schroffen Felsen und Steilwänden eingerahmter Einschnitt in die Nordkante des Harz. Direkt am Ortsrand befinden sich die Talstationen einer Seilbahn und eines Sesselliftes, die auf die Berge zu beiden Seiten des Bodetals führen. Ich entscheide mich für die Seilbahn zum "Hexentanzplatz". Schon aus der Gondel hat man einen hervorragenden Panoramablick – nach Süden ins Bodetal, nach Norden über Thale und das Flachland. Oben angekommen kann man von verschiedenen Stellen die Aussicht ins Tal und auf die Felsformationen genießen. Die Hochebene des "Hexentanzplatz" liegt 450 Meter über Meereshöhe und 250 Meter über dem Talgrund. Von der Bergstation der Seilbahn geht es auf der einen Seite zum ebenfalls von Felsen eingerahmten Rund eines Freilichttheaters, auf der anderen Seiten zum eigentlichen Hexentanzplatz. Hier gibt es etwas touristischen Rummel, aber auch wieder schöne Blicke ins Bodetal und auf die gegenüberliegende "Roßtrappe". Wegen des immer noch nicht optimalen Wetters fahre ich mit der Seilbahn auch wieder hinab und laufe unten noch ein Stück ins Bodetal hinein. Dann geht es zurück durch den Ort zum Bahnhof. Auf der "Rückfahrt" von Thale nach Quedlinburg handele ich mir erstmals eine Nachfrage der Zugbegleiterin wegen meines Fahrscheins ein. Ich kann sie aber mit dem Stichwort "Umweg" und Hinweis auf den Verbindungsausdruck zufriedenstellen. Ihr Versuch, die Gültigkeit des Online-Tickets zu verifizieren, scheitert an der kurzen Fahrzeit und zusteigenden Fahrgästen, die erst im Zug einen Fahrschein erwerben können. | ||
In Quedlinburg geht es zunächst zur Pension und später nochmals auf einen Rundgang durch durch die Stadt. Nachdem ich am Vortag in einem sehr netten Hof einer Gastwirtschaft mit gutem Essen, aber leider auch mit Münchner Paulaner-Bier gelandet war, hatte ich zwischenzeitlich das einheimische Brauhaus Lüdde ausfindig gemacht, wo ich den Abend ausklingen lasse. |